Per Satellit zu den Schnäppchen

Paris/Saarbrücken. Paris lockt zum Winterschlussverkauf mit einer besonderen Hilfe für Schnäppchenjäger: Die Stadt, die von Saarbrücken aus mit dem Zug in zwei Stunden zu erreichen ist, hat fünf Einkaufs-Routen ausgeklügelt, die auch mit Hilfe von Minicomputern begehbar sind

 Eine Kundin durchforstet das Pariser Kaufhaus Galeries Lafayette nach günstigen Sachen. Foto: dpa

Eine Kundin durchforstet das Pariser Kaufhaus Galeries Lafayette nach günstigen Sachen. Foto: dpa

Paris/Saarbrücken. Paris lockt zum Winterschlussverkauf mit einer besonderen Hilfe für Schnäppchenjäger: Die Stadt, die von Saarbrücken aus mit dem Zug in zwei Stunden zu erreichen ist, hat fünf Einkaufs-Routen ausgeklügelt, die auch mit Hilfe von Minicomputern begehbar sind. Dank GPS, dem Positionsbestimmungssystem per Satellit, können sich Besucher durch die selbst ernannte "Shopping-Hauptstadt" lotsen lassen. Die so genannten "digi-guides" sind in mehreren Sprachen über die Internetseite des Pariser Tourismusbüros erhältlich. Wem das zu technisch ist, der holt sich das mit Tipps gespickte "shopping book".

Da gibt es die Routen "trendy", "kreativ" oder "klassisch". Die Strecke "Bobo-chic" soll Kunden ködern, die auf der Suche nach "dem intellektuellen Charme" von Vierteln wie Saint-Germain-des-Prés sind. Oder "Fusionfashionworld" führt durch bunte Stadtteile wie Belleville. Es geht vorbei an angesagten Läden, passenden Restaurants und Museen.

Die Franzosen lieben den Schlussverkauf. In Deutschland sind die Zeiten wartender Kunden vor noch geschlossenen Kaufhaustüren passé, seitdem es den beliebigen Saisonschlussverkauf mit häufigen Rabattwellen gibt. Zum Schnäppchenpreis gibt es in Paris nicht nur Markenkleidung: Heruntergesetzte Teppiche, Sofas, Parfüm, sogar Schmuck und Brillengestelle ziehen die Menschen in die Läden. Die Regale werden von Tag zu Tag leerer, die Puppen immer nackter.

Möglich macht das "Schlussverkauf-Fieber" das "Gesetz zur Modernisierung der Wirtschaft". Die Geschäftsführerin einer Filiale der Kleidungskette Promod erklärt: "Wir haben das Recht, zweimal pro Jahr fünf Wochen lang Schlussverkäufe zu machen, also ab Januar und Juli. Plus zwei Wochen zu einem frei wählbaren Zeitpunkt. Das sind die einzigen Perioden, in denen wir unter dem Einkaufspreis verkaufen dürfen." Trotz anfänglicher Befürchtungen wegen der Wirtschaftskrise laufe das Geschäft gut - dank der Kältewelle.

Preise fallen schrittweise

Die Preissenkungen werden schrittweise verkündet, von 30 über 50 Prozent bis sogar 80 Prozent Nachlass. Die Kunden verlassen die Einkaufstempel mit extra angefertigten "soldes"-Tüten und werben so auf dem Heimweg noch für den Schlussverkauf. "Ich habe Freundinnen, die sich extra frei nehmen, um zusammen einkaufen zu können", sagt die junge Pariserin Stéphanie Chapelle. Vor allem die ersten Tage des Schlussverkaufs seien "der Wahnsinn". Zu dieser Zeit gebe es eben noch die besten Sachen. "Ich gehe meistens alleine einkaufen, damit ich schneller fertig bin bin", erzählt Chapelle. Selbst die teuren Hauptstadt-Kaufhäuser wie Galeries Lafayette oder Printemps beteiligen sich am "Alles muss raus"-Geschäft und verwandeln ihre Auslagen in Wühltische.

Währenddessen hofft so mancher Ladeninhaber schon auf das nächste Geschäft und hat die ersten Kleidungsstücke der Frühjahrs-Kollektionen bereits in einigen Regalen ausgelegt: die neue Versuchung.

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