Pekinger Prestigeobjekt ausgebrannt

Peking. Weder Terroristen noch Brandstifter, sondern Neujahrsraketen haben das spektakuläre Feuer auf dem Gelände des neuen Hauptquartiers von Chinas Staatsfernsehen CCTV ausgelöst. Ein im Bau befindliches Luxushotel war dabei ausgebrannt. Einen Tag nach dem Brand übernahm der Zentralsender gestern die Verantwortung für die Zerstörung

Peking. Weder Terroristen noch Brandstifter, sondern Neujahrsraketen haben das spektakuläre Feuer auf dem Gelände des neuen Hauptquartiers von Chinas Staatsfernsehen CCTV ausgelöst. Ein im Bau befindliches Luxushotel war dabei ausgebrannt. Einen Tag nach dem Brand übernahm der Zentralsender gestern die Verantwortung für die Zerstörung. Für Fernsehaufnahmen hatte er am Montag ein Feuerwerk mit besonders großen Raketen zünden lassen und dabei gegen Brandschutzbestimmungen verstoßen. In einer Erklärung auf seiner Webseite erklärte die Fernsehanstalt, sie sei "zutiefst traurig darüber, dass das Feuer schwere Verluste von Staatseigentum verursacht hat". Bei dem Brand war ein Feuerwehrmann durch eine Rauchvergiftung getötet worden; sechs Menschen wurden verletzt. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Menschen festgenommen.Die Brandkatastrophe bedeutet für CCTV ein Imagedesaster. Zahlreiche Behörden nutzten gestern die Gelegenheit, um den als selbstherrlich und verschwenderisch geltenden Propagandasender öffentlich zu kritisieren. Ein Sprecher der Stadtverwaltung erklärte, CCTV habe "gegen Vorschriften verstoßen und auf der Baustelle ein Feuerwerk entzündet". Auch die Brandschutzbehörde gab zu Protokoll, sie habe die Fernsehleute auf die Gefahr ihres Vorhabens hingewiesen. Die Raketen waren weitaus explosiver als die im öffentlichen Handel erhältlichen Böller. Hunderttausende Chinesen feierten am Montag mit dem traditionellen Laternenfest den 15. Tag des neuen Jahres. Feuerwerk gilt an diesem Tag als besonders glückverheißend.Der ausgebrannte Neubau war wie das 200 Meter entfernt stehende Hauptgebäude des neuen CCTV-Komplexes von dem niederländisch-deutschen Architektenduo Rem Kohlhas und Ole Scheeren entworfen worden und sollte im Oktober eröffnet werden. Ob es nach dem Brand noch einmal renoviert werden kann oder völlig abgerissen werden muss, ist bisher unklar. Der CCTV-Turm, den die Pekinger wegen seines Aussehens als "Große Boxershort" bezeichnen, soll zum modernen Wahrzeichen der Hauptstadt werden. Der aufwendige Neubau war wegen seiner hohen Kosten schon in der Planungsphase auf Kritik gestoßen. Nach mehreren Pannen war das Gebäude nicht wie geplant zu den Olympischen Spielen im vergangenen August fertig geworden.

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