95. Academy Awards „Im Westen nichts Neues“ – Oscar für besten internationalen Film geht nach Deutschland
Update | Los Angeles · Die Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ hat den wichtigen Oscar in der Kategorie bester internationaler Film abgeräumt. Zum ersten Mal seit 2007 geht der Preis nach Deutschland. Und es sollte nicht der einzige für die deutsche Produktion sein.

Die Oscars-Gala in Los Angeles – so war das Hollywood-Fest
Die deutsche Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger hat vier Oscars gewonnen. Die Produktion wurde in der Nacht zum Montag, 13. März, in Los Angeles als bester internationaler Film ausgezeichnet. Preise gab es auch für Kamera, Szenenbild und Filmmusik.
Regisseur Berger bedankte sich bei seinem Team und seiner Familie. „Oh Gott, das bedeutet uns so viel“, sagte er auf der Bühne.
Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ räumt Oscars in Los Angeles ab
Sein Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque und erzählt von den Grauen des Ersten Weltkriegs. Der Film ist erst das vierte Werk aus Deutschland, das den Oscar als bester internationaler Film holt – nach „Das Leben der Anderen“ (2007), „Nirgendwo in Afrika“ (2003) und „Die Blechtrommel“ (1980).
Der Film war insgesamt neun Mal nominiert und das erste deutsche Werk, das auch in der Kategorie „Bester Film“ vorgeschlagen war. Ausgezeichnet wurden Kameramann James Friend, Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka sowie Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper, die fürs Produktionsdesign verantwortlich sind. In zwei Kategorien ging der Film leer aus – fürs Maskenbild wurde das Team von „The Whale“ ausgezeichnet, die Auszeichnung für visuelle Effekte ging an das Team von „Avatar: The Way of Water“.
Bester Film wurde „Everything Everywhere All at Once“
„Everything Everywhere All at Once“ gewann den Oscar als bester Film. Die US-Filmakademie zeichnete die amerikanische Sci-Fi-Actionkomödie von Dan Kwan und Daniel Scheinert in Los Angeles aus.
Preise gingen an „Everything Everywhere All at Once“ auch an Schauspieler Ke Huy Quan als bester Nebendarsteller. Schauspielerin Jamie Lee Curtis wurde als beste Nebendarstellerin geehrt, sie freute sich unter Tränen: „Ich habe gerade einen Oscar gewonnen!“. Der Science-Fiction-Actionfilm ging mit insgesamt elf Nominierungen als Favorit ins Rennen. Als bester Dokumentarfilm wurde „Nawalny“ ausgezeichnet.
Die Verleihung der 95. Academy Awards wurde von Jimmy Kimmel moderiert, der während des Abends auch auf den Eklat vom vergangenen Jahr anspielte. „Also wir haben strenge Richtlinien“, verkündete Kimmel zu Beginn des Abends. Wenn diesmal jemand gewalttätig werde – bekomme er den Oscar für den besten Darsteller.
Eklat bei vergangener Oscars-Verleihung
Im vergangenen Jahr hatte Hollywoodstar Will Smith den Moderator Chris Rock wegen eines Gags über seine Frau geohrfeigt und wurde dennoch mit einem der wichtigsten Preise ausgezeichnet, dem Hauptrollenpreis für seine Darstellung im Drama „King Richard“.
Am Teppich – der diesmal nicht rot, sondern champagnerfarben war -, zeigten sich in diesem Jahr beispielsweise Schauspieler Dwayne Johnson, Sänger Lenny Kravitz und die Schauspielerinnen Halle Berry, Eva Longoria, Nicole Kidman, Sigourney Weaver und Andie MacDowell.