Notruf "112" funktioniert auch auf Mallorca

Brüssel. Es ist der Fall, von dem jeder Urlauber hofft, dass er nicht eintritt: Man braucht dringend Hilfe. Nicht einmal ein Viertel der EU-Bürger weiß von der europaweiten Notruf-Nummer 112. Auch die Bundesbürger sind offenbar schlecht informiert: Nur 16 Prozent ist bekannt, dass der Notruf ihrer Heimat auch in allen EU-Staaten unter der einheitlichen 112 erreichbar ist

 Auch die Feuerwehr in Finnland spricht deutsch. Foto: dpa

Auch die Feuerwehr in Finnland spricht deutsch. Foto: dpa

Brüssel. Es ist der Fall, von dem jeder Urlauber hofft, dass er nicht eintritt: Man braucht dringend Hilfe. Nicht einmal ein Viertel der EU-Bürger weiß von der europaweiten Notruf-Nummer 112. Auch die Bundesbürger sind offenbar schlecht informiert: Nur 16 Prozent ist bekannt, dass der Notruf ihrer Heimat auch in allen EU-Staaten unter der einheitlichen 112 erreichbar ist. Noch weniger wissen, dass in immerhin zwölf EU-Mitgliedstaaten der Notruf auch auf Deutsch entgegengenommen wird: Neben der Bundesrepublik gibt es neben Österreich und Luxemburg auch in Tschechien, Dänemark, großen Teilen Spaniens, Irland, den Niederlanden, Rumänien, der Slowakei und in Finnland Hilfe auf Deutsch.

In allen übrigen Ländern sind Notrufe zumindest in Englisch möglich. "Die europäische Notfallnummer darf nicht länger das bestgehütete Geheimnis in Europa bleiben", sagte die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding, gestern in Brüssel. Eigentlich sollten die EU-Mitglieder die gemeinsame Notrufnummer bereits seit 1998 geschaltet haben. Die Wirklichkeit sah lange anders aus. Insgesamt 17 Vertragsverletzungsverfahren mussten gegen 15 Mitgliedsländer eingeleitet werden, weil sich die Installation des Notrufes verzögerte. Trotzdem gibt es gravierende Informationslücken: In Italien kennen gerade mal drei Prozent der Einwohner die "112", in Tschechien sind es 58 Prozent - der Höchstwert. Noch heute beklagen 28 Prozent der Anrufer sprachliche Probleme. "Aber man bemüht sich", erkannte auch Reding an. So erhalten beispielsweise Reisende nach Bulgarien beim Grenzübertritt automatisch eine SMS-Textnachricht auf ihr Mobiltelefon, in der auf die "112" hingewiesen wird. Viele andere EU-Ländern informierten auf Hinweistafeln entlang der Autobahnen über den Notruf. Die Nummer muss nach den Brüsseler Vorgaben sowohl vom Festnetz wie auch vom Mobiltelefon kostenfrei erreichbar sein. Bei Handys ist ein Notruf an die "112" auch dann möglich, wenn die Kennzahl zum Einschalten des Telefongerätes nicht bekannt ist.

Die Kommission informiert im Internet darüber, wie der Notruf im Gastland funktioniert. Die Seite ist bisher nur auf Englisch verfügbar. Eine Extra-Seite für Kinder informiert auch in deutscher Sprache, wie der EU-Notruf funktioniert.

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