Nils Henkel ist Koch des Jahres
Bergisch-Gladbach. Nils Henkel aus Bergisch Gladbach ist vom neuen "Gault Millau"-Gourmetführer zum "Koch des Jahres" gekürt worden. Vor einem Jahr wurde der Saarbrücker Sternekoch Klaus Erfort mit diesem Titel geehrt. Der 39 Jahre alte Henkel hat zum Jahresanfang ganz die Leitung des Restaurants "Dieter Müller" im "Schlosshotel Lerbach" übernommen
Bergisch-Gladbach. Nils Henkel aus Bergisch Gladbach ist vom neuen "Gault Millau"-Gourmetführer zum "Koch des Jahres" gekürt worden. Vor einem Jahr wurde der Saarbrücker Sternekoch Klaus Erfort mit diesem Titel geehrt. Der 39 Jahre alte Henkel hat zum Jahresanfang ganz die Leitung des Restaurants "Dieter Müller" im "Schlosshotel Lerbach" übernommen. Er bekam von den Testern als einer der "weltbesten Köche" 19 von 20 Punkten.
Unmittelbar vor der Ehrung kritisierte der Chefredakteur des Feinschmecker-Führers, Manfred Kohnke, heftig die Auswüchse der aus Spanien kommenden so genannten Molekularküche. "Es gibt zu viel Chemie in der deutschen Gastronomie, auch bei Spitzenköchen", sagte er. "Es ist kurios, dass die Lebensmittelindustrie von der Chemie in Lebensmitteln wegkommen will, die Köche aber gierig danach greifen." In der nächsten Ausgabe des Führers sollen "skrupellose" Köche abgewertet werden, die im Übermaß Zusatzstoffe wie moderne Geliermittel oder Eiweißkleber benutzen und diese auch nicht auf den Speisekarten kennzeichnen. Die möglichen Nebenwirkungen mancher Stoffe sind noch nicht richtig erforscht.
Den Testern schmeckte bei dem aus Kiel stammenden Nils Henkel vor allem sein "Carpier-Lachs mit safranisiertem Bouillabaisse-Gelee, stachelhäutiger Seegurke mit Sauce von Räucherpaprika auf Olivenöl-Ofenkartoffeln" oder auch "Taubenbrust mit Süßholzgewürzjus, Bohnen in diversen Aggregatzuständen und mit Fleisch und Innereien gefülltem knusprigem Cannelono". Henkel habe sein Potenzial noch gar nicht ausgeschöpft. Der Nachfolger des 60 Jahre alten Dieter Müller hatte auch dessen drei "Michelin"-Sterne halten können. Auf 19 Punkte aufgewertet wurden im "Gault Millau" auch Sven Elverfeld aus Wolfsburg und sein Drei-Sterne-Kollege Christian Bau aus Perl-Nenning. dpa