Neue Hinweise zu Dianas Tod

London · Es war still geworden um den Unfalltod von Prinzessin Diana vor 16 Jahren in Paris. Doch nun will Scotland Yard „neue Informationen“ zu den immer noch umstrittenen Vorgängen prüfen. Aus dem Königshaus heißt es: kein Kommentar.

Beim Baby-Rummel im Hause Windsor fiel der Name "Diana" kaum. Die Ankunft von Prinz George passte glänzend in den gegenwärtigen Beliebtheits-Höhenflug der britischen Royals. Kaum jemand wollte daran erinnern, dass der Thronfolger auch das erste Enkelkind der 1997 verunglückten Prinzessin Diana gewesen wäre. Doch kurz vor dem 16. Jahrestag ihres Unfalltods in Paris am 31. August 1997 ist sie doch wieder Thema: Scotland Yard will "neue Informationen" zum Tod von Diana und ihrem damaligen Begleiter Dodi al-Fayed prüfen. Neu aufgerollt würden die zahlreichen "gründlichen Untersuchungen" aber nicht.

Nach einem Bericht der "Sunday People" soll ein ehemaliger Soldat damit "geprahlt" haben, die Eliteeinheit Special Air Services (SAS) sei für den "Tod von Prinzessin Diana verantwortlich". Dies hätten die früheren Schwiegereltern des Soldaten in einem Brief an die SAS-Führung geschrieben, der über die britische Militärpolizei an Scotland Yard weitergeleitet wurde. Die SAS, deren Aktionen als streng geheim gelten, ist unter anderem für spektakuläre Einsätze bei Geiselnahmen bekannt. Der Brief enthielt dem Artikel zufolge allerdings auch Beschwerden über das Verhalten von Soldat "N" gegenüber seiner Ex-Frau.

Die britische Zeitung "Sunday Telegraph" schrieb unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, die SAS habe Dianas Tod "arrangiert" und die wahren Hintergründe "vertuscht". Die Informationen seien dann von der britischen Militärpolizei an Scotland Yard weitergereicht worden. Der Sender Sky News berichtete, die Hinweise nähmen auch Bezug auf Dianas Tagebuch.

Die Nachricht wurde im Königshaus schon vorbeugend mit der Erklärung abgetan, weder Prinz William noch Harry - die beiden Söhne Dianas - würden sich dazu äußern. Dagegen freute sich Mohammed al-Fayed, der ehemalige Harrods-Besitzer und Vater von Dodi, auf ein "forsches Vorgehen" der Polizei. Der 84-jährige Multimillionär hatte 2008 seinen jahrelangen Kampf um Gehör für seinen Standpunkt, dass Diana und sein Sohn unter Mithilfe des britischen Geheimdienstes "ermordet" wurden, aufgegeben. "Ich überlasse es jetzt dem lieben Gott, Vergeltung zu bekommen", sagte er.

Die neue Entwicklung dürfte die Verschwörungstheorien um die Vorgänge im Pariser Pont de l'Alma Tunnel im August 1997 neu entfachen. Offizielle Untersuchungen in Frankreich und Großbritannien sind zu dem Schluss gekommen, dass Diana und ihr Begleiter auf der Flucht vor Fotografen und durch "grobe Fahrlässigkeit" ihres betrunkenen Fahrers Henri Paul verunglückten. Sein Blutalkoholwert betrug mehr als das Dreifache des zulässigen Grenzwerts. Einziger Überlebender war der Bodyguard Trevor Rees-Jones.

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