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Natürliche Schätze der Erde für dieses Jahr schon verbraucht

Wälder, Wasser, Ackerland: Die Menschheit verbraucht jedes Jahr mehr natürliche Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Wir stoßen beispielsweise mehr Kohlendioxid aus, als Wälder und Ozeane aufnehmen können, holen mehr Fisch aus dem Meer, als sich die Bestände erholen, und fällen mehr Bäume als nachwachsen. Nun ist es soweit: Ab dem 28. Juli 2022 lebt die Menschheit auf Pump. Dann hat sie die verfügbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht. Der Tag liegt damit früher als noch im Jahr 2021. Das ergaben Berechnungen des Global Footprint Networks mit Sitz in den USA und der Schweiz. Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch sieht Deutschland und die Europäische Union in der "besonderen Verantwortung", den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Gerade Industrieländer seien Teil des Problems, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Deutschland habe mit dem Lieferkettengesetz bereits einen wichtigen Schritt gemacht. Wichtig sei nun, auch auf europäischer Ebene beim Lieferkettengesetz Umweltschutz und Klima stärker miteinzubeziehen. "Darum brauchen wir ein starkes europäisches Lieferkettengesetz.", sagte Schulze. Nach Angaben von Germanwatch fällt seit 2018 der Erdüberlastungstag auf Ende Juli - mit Ausnahme von 2020, als die Corona-Pandemie kurzzeitig für weniger Ressourcenverbrauch sorgte. Einzeln betrachtet hatte Deutschland schon Anfang Mai den ihm zustehenden Vorrat an natürlichen Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären nicht nur 1,75, sondern rund drei Erden nötig.

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