Nacktkater Willi soll kastriert werden

Berlin · Das Schicksal von Zucht-Kater Willi aus der Hauptstadt ist fürs Erste entschieden: Der vier Jahre alte Nacktkater soll kastriert werden, er darf keine Nachkommen mehr zeugen, urteilte das Berliner Verwaltungsgericht gestern.

Die Zucht von Nacktkatzen ohne funktionsfähige Tasthaare verstoße gegen das Tierschutzgesetz , hieß es im Urteil. Die Richter betraten mit ihrer Entscheidung juristisches Neuland.

Über eine Qualzucht habe bislang kein anderes deutsches Gericht seit dem neuen Tierschutzgesetz von 2013 geurteilt, sagte Richter Christian Oestmann. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung wurde eine Berufung zugelassen. Letztlich könnte der Fall von Kater Willi noch beim Bundesverwaltungsgericht landen.

Züchterin Jacqueline Linke kam ohne Willi ins Gericht. Die Berlinerin war nach dem Urteil entschlossen, für ihre Canadian-Sphinx-Katzen weiter zu kämpfen. Sie hält in ihrer Wohnung nicht nur Willi, sondern noch "die Mädchen" Enola, Rumba und Sadira ohne Fell. "Die sind so verschmust und kinderfreundlich", sagte die 41-Jährige. Und Willi habe schon mal einen Champions-Titel geholt - wegen seines Aussehens.

Bei Nacktkatzen fehlt nicht nur das Fell, durch eine Genveränderung hat die Rasse Canadian-Sphinx auch fast keine Tasthaare. Mit denen orientieren sich Normalo-Katzen zum Beispiel bei Dunkelheit.

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