Alle Infos im Überblick Muttertag 2022: Ursprung, Geschichte und beliebte Geschenke
Am zweiten Sonntag im Mai ist hierzulande Muttertag. Wir verraten, was man über den Tag wissen sollte und warum er Blumenhändlern besonders wichtig ist.
Der Muttertag ist kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Das freut vor allem die Blumenhändler, die durch diesen nicht-gesetzlichen Feiertag auch am Sonntag ihre Blumen verkaufen dürfen. Am Muttertag werden nämlich im Blumenhandel die größten Umsätze des Jahres erzielt, sogar noch mehr Umsatz als am Valentinstag. Viele Blumenläden bleiben deshalb an diesem Tag geöffnet.
Ist Muttertag immer am selben Tag?
Der Muttertag wird jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai gefeiert und fällt 2022 auf den 8. Mai.
Was ist der Unterschied zwischen Muttertag und Weltfrauentag?
Beim Muttertag wird die Mutter geehrt und die Mutterschaft an sich gefeiert. Am Weltfrauentag hingegen wird aller Frauen gedacht. Am Weltfrauentag wird auf die Ungleichbehandlung und Benachteiligung von Frauen und auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Zwar gehen die US-amerikanischen Ursprünge des Muttertags auch auf die Frauenbewegung zurück, die sich für mehr Rechte und Anerkennung der Mütter stark machte. Doch wird in der heutigen Form des Muttertags bei den wenigsten Deutschen dieser Beweggründe gedacht.
In der früheren DDR gab es offiziell keinen Muttertag. Stattdessen feierte man dort den Frauentag am 8. März, an dem man die Selbstständigkeit und Gleichberechtigung der berufstätigen Frau forderte. Gleichzeitig wurden die Frauen an diesem Tag aber auch besonders verwöhnt. Viele Familien in der DDR orientierten sich aber auch am westlichen Muttertag und beschenkten ihre Mutter am zweiten Sonntag im Mai. Dann gab es ein Frühstück ans Bett und den obligatorischen Blumenstrauß.
Wie lange gibt es den Muttertag schon und wo kommt er her?
Der Ursprung des Muttertags geht schon bis auf die Antike und damit auf die alten Griechen zurück. Mit einem Fest wurde Rhea, der Mutter von Zeus, gehuldigt und die Göttin verehrt. Auch die alten Römer pflegten den Kybele- und Attiskult, bei dem die Mutterfigur eine zentrale Rolle spielte.
Der Muttertag, wie wir ihn kennen, wurde von der US-amerikanischen aber auch der englischen Frauenbewegung geprägt. Die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis war die Erfinderin der Mütterbewegung namens Mothers Friendships Day. Bereits im Jahr 1865 organisierte sie „Mothers Day Meetings“, bei denen sich Mütter treffen und austauschen konnten.
Einige Jahre später, 1870, startete Julia Ward Howe eine Mütter-Friedenstag-Initiative. Unter dem Motto „peace and motherhood“ setzte sie sich für das Ziel ein, dass ihre Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollten. Ungefähr zeitgleich entstanden auch in Europa einige Frauenbewegungen. Diese Frauenvereine setzten sich für Friedensprojekte, Frauenrechte und bessere Bildungschancen für Frauen ein.
Wann wurde der erste Muttertag gefeiert?
Der erste offizielle Muttertag – wie wir ihn heute feiern – wurde 1907 in den USA zelebriert. Die überzeugte Christin Anna Marie Reeves Jarvis hatte eigentlich einen Gedenktag für ihre verstorbene Mutter im Sinn. Für sie veranstaltete sie am 12. Mai 1907 ein "Memorial Mothers Day Meeting" in Grafton, West Virginia, USA. Jarvis rief gleichzeitig die Menschen auf, sich an ihre Mütter zu erinnern und sie zu ehren. Daraus entwickelte sich ein allgemeiner Muttertag, der sich schnell etablierte. US-Präsident Woodrow Wilson erklärte dann 1914 den zweiten Mai-Sonntag zum landesweiten Muttertag.
In Deutschland haben die Mütter seit dem 13. Mai 1923 ihren eigenen Ehrentag. Es ist falsch, dass der Muttertag von den Nazis erfunden wurde. Vielmehr wurde der Muttertag in Deutschland vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber eingeführt. Mit Plakaten „Ehret die Mutter“ wurde der Muttertag beworben, und man verzichtete dabei bewusst auf politische Untertöne. Trotzdem nutzten die Nationalsozialisten den Muttertag, um besonders kinderreiche Mütter als Heldinnen des Volkes zu feiern.
Wann wird der Muttertag in anderen Ländern gefeiert?
Die meisten Länder begehen den Muttertag am zweiten Sonntag im Mai. Aber auch am letzten Sonntag im Mai wird der Muttertag gerne gefeiert, zum Beispiel in Schweden, Tunesien, Algerien, Marokko und Frankreich. In Norwegen hingegen wird am zweiten Sonntag im Februar der Mutter gedacht.
In England und dem ganzen Vereinigten Königreich wird am vierten Sonntag der Fastenzeit Muttertag gefeiert. Kenia ehrt die Mütter am letzten Sonntag im Juni, und Luxemburg lässt die Mütter am zweiten Sonntag im Juni hochleben.
Argentinier feiern am dritten Sonntag im Oktober, und im Iran ist der Muttertag am 20. Dezember gleichzeitig der Geburtstag der Tochter des Propheten Mohammed. Ebenfalls an einem fixen Datum feiern die Mongolen (1. Juni), Polen (26. Mai) und Georgier (3. März). Am 21. März ehren die Kinder ihre Mütter in Ägypten, Bahrain, Irak, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen, Palästina, Saudi-Arabien und Syrien.
Welche sind die beliebtesten Geschenke zum Muttertag?
Die klassischen Geschenke zum Muttertag sind Blumen, Pralinen und ein Geschenk, das die Kinder selbst gebastelt haben. Oft werden in den Kindergärten und Grundschulen gemeinsam Muttergeschenke gebastelt. Beliebte Motive sind hier natürlich rote Herzen auf die in kindlicher Handschrift "Mama" oder "Mutti" geschrieben wird.
Partner und Ehemänner schenken den Müttern gerne Blumen oder Konfekt, beliebt sind auch Fotos der Kinder und sämtliche Geschenke in Herzform.
Der Kreativität bei der Geschenkauswahl sind keine Grenzen gesetzt, und auch die Preisspanne der Muttertags-Geschenke variiert von Familie zu Familie erheblich. Die Kommerzialisierung des Muttertages wird von vielen kritisiert. Allen voran Begründerin Anna Marie Reeves Jarvis gefiel es gar nicht, dass sich der stille Ehrentag so schnell zu einem Konsumrausch entwickelte. Bereits in den 1920er lag der Fokus am Muttertag weniger in der Andacht als im Konsum. Anna Marie Reeves Jarvis kämpfte deshalb sogar für die Abschaffung des Muttertags und musste dafür sogar kurzzeitig ins Gefängnis.