Monaco hat Nachwuchs

Monaco · Der sehnlichst erwartete Nachwuchs im Fürstenhaus von Monaco ist da: Prinzessin Charlène brachte gestern Zwillinge zur Welt. Der Sohn wird damit Thronfolger von Fürst Albert.

Diesem Kanonendonner hat das Fürstentum Monaco seit Tagen entgegen gefiebert: 42 Salutschüsse kündigten gestern Abend die Geburt der Zwillinge von Fürst Albert II. von Monaco und seine Frau Charlène an - 21 für jedes Baby. Ein Junge und ein Mädchen erblickten in der Klinik Grace de Monaco das Licht der Welt: Gabriella und Jacques. Damit steht in dem winzigen Mittelmeer-Fürstentum auch die neue Thronfolge fest: Der kleine Junge ist jetzt der Kronprinz.

Die Fürstenfamilie will den Monegassen nun ein wahres Freudenfest in der Vorweihnachtszeit bereiten: Nach den Salutschüssen von der früheren Festung Fort Antoine und dem Läuten der Kirchenglocken sollen die Bürger ihre Häuser jetzt mit der rot-weißen Flagge des Fürstentums schmücken. Die Babys werden dem Volk erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Palastbalkon aus präsentiert werden. Diese offizielle Vorstellung soll nach der Plänen des Palastes zu einem "Moment der großen Freude" für alle werden - die Monegassen bekommen dafür eigens einen Feiertag.

Lange musste das Fürstentum auf den Nachwuchs warten: Nach der pompösen Hochzeit von Albert II. und Charlène im Juli 2011 passierte erst einmal lange nichts, obwohl die südafrikanische Weltklasse-Schwimmerin schon vor der Heirat angekündigt hatte, dass sie "bald" Kinder bekommen wolle. "Ich liebe Kinder. Eine Familie zu gründen, gehört zu unseren Plänen." Statt der frohen Nachricht über eine Schwangerschaft Charlènes gab es indes immer neue Gerüchte über Krisen in der Beziehung mit Albert. Kurz vor dem rauschenden Hochzeitsfest hatten Medien sogar berichtet, Charlène habe noch schnell flüchten wollen - wegen eines angeblichen weiteren Kindes ihres Verlobten mit einer Geliebten.

Der Fürstenpalast dementierte dies vehement. Ein Vertrauter räumte später aber einen "kleinen Streit unter Verliebten" ein. Lange hatten die Monegassen gar nicht mehr daran geglaubt, dass ihr Fürst noch einmal heiraten werde. Denn Albert II. war als Schürzenjäger bekannt und hat zwei Kinder mit früheren Liebschaften anerkannt. Diese Kinder - ein Mädchen und ein Junge im Alter von heute 22 und elf Jahren - scheiden für die Thronfolge jedoch aus, da sie unehelich geboren wurden.

Alberts Vater Rainier III., der die Schauspielerin Grace Kelly geheiratet hatte, hatte aus Verzweiflung über das Junggesellen-Dasein seines Sohnes sogar im Jahr 2002 - drei Jahre vor seinem Tod - noch die Verfassung geändert, um seinen Töchtern Caroline und Stéphanie möglicherweise die Thronfolge zu ermöglichen. Erst seit damals können auch weibliche Nachfahren die Thronfolge antreten.

Doch all das ist nun Schnee von gestern: Der gestern geborene Junge ist nun der Kronprinz, seine Zwillingsschwester wird "nur" Prinzessin. Um 17.04 Uhr kam Gabriella Thérèse Marie zur Welt, ihr Bruder Jacques Honoré Rainier zwei Minuten später. Doch hat in Monaco nicht automatisch das erstgeborene Kind, sondern der erste Sohn das Vorrecht auf den Thron. Das "Geheimnis" des Geschlechts der beiden Babys hatte Charlène bis zur Geburt bewahrt - und der Fürst spielte nach eigenen Worten dabei gerne mit.

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