Mörder soll bald sterben dürfen
Brüssel · Ein verurteilter belgischer Sexualstraftäter , der seit Jahren das Recht auf Sterben fordert, soll laut einem Pressebericht am 11. Januar Sterbehilfe erhalten. Die Zeitung "De Morgen" berichtete, Frank Van Den Bleeken, seit 30 Jahren wegen Mordes und Vergewaltigung in Haft, solle im Gefängnis von Brügge durch eine Giftspritze sterben.
Eine Sprecherin des Justizministeriums sagte der Zeitung, am 11. Januar sei "die Zeit gekommen". Ein Anwalt des Häftlings war für eine Bestätigung nicht zu erreichen. Van den Bleeken forderte seit Jahren staatliche Hilfe, um sein Leben zu beenden, da er in Haft "unerträgliche psychische Qualen" erfahre. Im September erhielt er grünes Licht von den Behörden. Der Häftling betrachtete sich selbst als Gefahr für die Gesellschaft und lehnte eine vorzeitige Haftentlassung ab. Zugleich betrachtete er seine Haftbedingungen aber als unmenschlich. Eine Behandlung in einer niederländischen Spezialklinik lehnten die Behörden ab, woraufhin sich der Häftling entschied, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert den Beschluss. "Töten statt Therapie" sei die "kühle Logik der Sterbehilfepraxis in Belgien", erklärte der Vorsitzende der Stiftung, Eugen Brysch. Durch die Anwendung der Gesetze würden "Recht und Humanität" auseinanderdriften.