Melissas langer Weg zum Gebärden-Dolmetscher
Augsburg. Im monatelangen Streit um die Finanzierung eines Gebärdendolmetschers für die gehörlose Schülerin Melissa hat der Bezirk Schwaben Zugeständnisse gemacht
Augsburg. Im monatelangen Streit um die Finanzierung eines Gebärdendolmetschers für die gehörlose Schülerin Melissa hat der Bezirk Schwaben Zugeständnisse gemacht. Vor dem Augsburger Sozialgericht einigte er sich gestern mit Melissas Eltern auf einen Vergleich: Hält ein Gutachter Anfang 2013 den Besuch einer normalen Schule für die beste Lösung, finanziert der Bezirk einen Gebärdendolmetscher.Die Siebenjährige besucht die erste Klasse einer Grundschule in Neu-Ulm. Phasenweise hatte sie bereits einen Gebärdendolmetscher. Weil sich der Bezirk bislang geweigert hatte, die Kosten dafür zu übernehmen, streckte das Land Bayern den größten Teil vor. Die Kosten für sechs Wochen sind jedoch noch offen - diese übernimmt nun der Bezirk. Die Richterin legte beiden Seiten den Vergleich nahe, denn sie könne zum jetzigen Zeitpunkt noch kein abschließendes Urteil fällen. Vor einem Jahr hatte die Staatsregierung das Inklusionsgesetz verabschiedet, das behinderten Kindern den Zugang zu allen Schulen ermöglichen soll. Der Fall Melissa zeigt, wie unsicher die Finanzierung noch ist. In Bayern sind die Bezirke für die Eingliederungshilfe zuständig. dpa