Lierhaus und das Lottoglück
Hamburg. Monica Lierhaus selbst ist nicht zur Vorstellung ihrer Kampagne für die ARD-Fernsehlotterie gekommen. Der Andrang war dennoch groß. "Es gab noch nie ein so großes Interesse an unserer Lotterie wie in den letzten zwei Wochen", behaupten die Verantwortlichen
Hamburg. Monica Lierhaus selbst ist nicht zur Vorstellung ihrer Kampagne für die ARD-Fernsehlotterie gekommen. Der Andrang war dennoch groß. "Es gab noch nie ein so großes Interesse an unserer Lotterie wie in den letzten zwei Wochen", behaupten die Verantwortlichen. Als Gesicht der ARD-Fernsehlotterie strahlt Monica Lierhaus vom Werbeplakat - doch der "Platz an der Sonne" wird überschattet von Honorar-Diskussionen.Mit ihrer neuen Botschafterin ist die Lotterie in die Negativ-Schlagzeilen geraten und bemüht sich nun um Schadensbegrenzung. "Die Empörung kann ich verstehen, das ist nachvollziehbar, uns schmerzt jedes Los, das gekündigt wurde", sagte Geschäftsführer Christian Kipper gestern in Hamburg. "Aber es ist für uns als Soziallotterie wichtig, dass ein prominentes Gesicht für uns wirbt." Die Comeback-Gage für die Ex-"Sportschau"-Moderatorin", die laut Medienberichten 450 000 Euro jährlich betragen soll, wollte er nicht kommentieren. "Sie engagiert sich umfassend für uns, das muss honoriert werden." Kipper: "Ein Werbegesicht muss bezahlt werden."
Lierhaus selbst hat laut Kipper "ausgesprochen betroffen" auf die Debatten reagiert, die auch zu Loskündigungen "in überschaubarer Größenordnung" geführt hätten. Dass die 40-Jährige, die sich seit der Erkrankung vor zwei Jahren vor kurzem bei der "Goldenen Kamera" erstmals wieder in der Öffentlichkeit gezeigt hatte, bei der Präsentation der Werbekampagne nicht dabei war, soll schon lange festgestanden haben. "Ihr Therapieplan ist über einen langen Zeitraum angelegt", erklärte Kipper das Fehlen der rothaarigen Hamburgerin, die er selbst als Nachfolgerin für Frank Elstner geholt hatte. Er kenne Lierhaus schon lange, bereits im vergangenen Jahr habe man über ihr Lotterie-Engagement gesprochen. Trotz Gegenwind ist Kipper überzeugt: "Sie ist nicht nur die Richtige, sondern die Beste."
Botschaft und Person könnten für den Lotteriechef nicht besser zueinander passen: "Ich weiß, wie wichtig Hilfe ist" - unter diesem Slogan wirbt Lierhaus von der nächsten Woche an auf Plakaten, Anzeigen und Informationsschreiben. Wann sie erstmals die Wochengewinner in der ARD verkünden werde, sei noch unklar. "Es wird aber noch im Frühjahr passieren", so Kipper. Die Sendung werde vom NDR produziert und nicht von Lierhaus' Lebensgefährten, dem TV-Produzenten Rolf Hellgardt. Auch Einweihungen und Scheckübergaben soll Lierhaus übernehmen. Ob es einen "Plan B" gebe, falls Lierhaus dies alles doch nicht umsetzen könne: "Nein", sagte er entschieden, "wir gehen ganz zuversichtlich und mit Freude in die nächsten Wochen". In einigen Wochen soll sich Lierhaus selbst als Glücksfee vorstellen.