Leslie Nielsen ist tot
New York. Ausgerechnet der Mann, der den vielleicht trotteligsten Polizisten der Kinogeschichte spielte, war selbst Polizistensohn
New York. Ausgerechnet der Mann, der den vielleicht trotteligsten Polizisten der Kinogeschichte spielte, war selbst Polizistensohn. "Wir trauern um den beliebten Schauspieler Leslie Nielsen, vermutlich am besten bekannt als Frank Drebin in der Filmserie ,Die nackte Kanone', der mehr als 60 Jahre in Filmen und Fernsehserien zu sehen war", teilte seine Familie am Sonntag in einer Erklärung mit. Nielsen war im Alter von 84 Jahren im Kreise seiner Angehörigen im Schlaf gestorben.
Der Schauspieler war einer der vielen Kanadier, die in Hollywood Karriere machten. Er wurde 1926 in Regina, der Hauptstadt der urwüchsigen kanadischen Provinz Saskatchewan, geboren. Als junger Mann besuchte er die Kunstschule in Toronto und ging dann nach New York. Drei Jahrzehnte spielte er in erfolgreichen Filmen ("Alarm im Weltall", "Drei Fremdenlegionäre") und legendären Fernsehserien ("Columbo", "Mash"), wurde aber nie zum Star. Erst als der große, grauhaarige Gentleman vom Helden zum Komödianten wurde, wurde er richtig berühmt. In der Komödie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" spielte er einen Arzt, der hochseriös wirkte und damit seine verrückten Monologe verstärkte. Mit demselben Profil wurde aus dem Arzt der Polizist Drebin in der Serie "Die nackte Pistole", aus der schließlich die Filmreihe "Die nackte Kanone" wurde.
Die Filmtrilogie war weltweit erfolgreich, andere Komödien nach dem gleichen Rezept lebten aber eher vom Ruf der "nackten Kanone". 2009 spielte Nielsen seine letzte Rolle in der Horrorfilmparodie "Stan Helsing" - als Kellnerin. Seine deutsche Synchronstimme war fast durchgehend Horst Schön, der auch "Bert" aus der "Sesamstraße" spricht. Während Leslie Nielsen in den USA als Spaßmacher berühmt wurde, war sein Bruder Erik übrigens Verteidigungsminister von Kanada. dpa