Begonnen hatte alles am 7. Juli 1985, als ein rotblonder Jüngling aus dem badischen Leimen als erster Deutscher und mit 17 Jahren als jüngster Spieler überhaupt in Wimbledon gewann. Becker war noch ein Teenager, konnte sich aber nirgendwo mehr unerkannt bewegen. Er war "Bum-Bum-Becker", das "Bobbele" und der "rote Baron". Er wurde öffentlich verheiratet (1993) und wegen Steuerbetrugs verurteilt (2002). Die Geburt seines ersten Sohnes Noah Gabriel (1994) war ein Medienspektakel. Jahre später verfolgten Millionen im Fernsehen das live aus Miami übertragene Scheidungstribunal (2001). Man diskutierte über Samenraub und ein außereheliches Kind.

Becker war nach dem ersten Wimbledonsieg ein Idol, der mit der ihm übergestülpten Vorbildfunktion und dem Leben nach dem Ruhm nicht zurecht kam. "Boris Becker wurde beschlagnahmt, vereinnahmt, nationales Eigentum, eine Art volkseigener Betrieb", schrieb Becker in seiner Autobiografie. Sicher hat Becker nicht die Chance gehabt, in Ruhe erwachsen zu werden. Aber er hat seinen Status auch ausgekostet und - anders als zum Beispiel Steffi Graf - sich selbst immer wieder ins Spiel gebracht, als es längst nicht mehr um Serve-and-Volley ging. "Die Leute sollen wissen, wie es dem Boris geht", sagte er einst.

Und wie um diese These zu unterstreichen, startete er im Mai sein eigenes Internet-Fernsehen. Unter www.boris-becker.tv kann jeder sehen, "wer Becker ist und wie er lebt", wie er einkauft oder Urlaub macht. Und außerdem ist er mit seinem Web-TV Zweitverwerter der Fernsehrechte an seiner eigenen Hochzeit, die er an RTL verkauft hat. Ohne Millionenpublikum geht gar nichts.

Und wie sieht Lilly Kerssenberg (32) die Hochzeit mit dem Frauenheld? Sie wähnt sich trotz Ehevertrags am Ziel ihrer Träume: "Ich werde Frau Becker", schwärmte sie. "Ich werde eine neue Frau."

Am Rande

Boris Beckers Ex-Verlobte Sandy Meyer-Wölden (26) und TV-Moderator Oliver Pocher (31) haben sich öffentlich zu ihrer Liebe bekannt. Das Management der beiden bestätigte der "Bild", dass sie ein Paar sind. dpa