Studie Viele Schwangere erleiden Übergriffe bei der Geburt

Genf/London · Viele schwangere Frauen in Entwicklungsländern klagen über schlechte Behandlung oder Gewalt bei der Geburt in Kliniken oder Gesundheitsstationen. Die Übergriffe reichen von rassistischen Beleidigungen über Schläge bis hin zu Kaiserschnitten ohne Zustimmung, wie eine beispielhafte Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in vier Ländern ergab.

Untersucht wurden mehr als 2 000 Geburten in Ghana, Guinea, Nigeria und Myanmar. Dabei erlitten 14 Prozent der Frauen körperliche Gewalt.

Bei 35 werdenden Müttern hätten die Ärzte ohne Zustimmung einen Kaiserschnitt vorgenommen. Zudem seien 752 Frauen während der Geburt beleidigt worden. Elf dieser Frauen seien rassistisch beschimpft worden. Vor allem Mädchen und junge Frauen mit wenig Bildung erlebten bei der Geburt verbale oder körperliche Gewalt, schreiben die Autoren.

Frauen müssten bei Geburten würdevoll behandelt werden, forderte die WHO. Dafür brauche es unter anderem besser ausgebildetes Gesundheitspersonal und eine umfassende Aufklärung vor medizinischen Eingriffen. Laut WHO sterben täglich mehr als 800 Frauen weltweit bei einer Geburt. Vor allem durch Hebammen werde die Sterblichkeitsrate von Müttern reduziert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort