Küsse, Knaller und KonzerteDer Pyrotechniker vom Brandenburger Tor

Berlin: 2,2 Kilometer ist die Strecke zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule, die zur Festmeile wird. Um Mitternacht verwandelt das zehnminütige Feuerwerk den Himmel über Berlin in ein buntes Lichtermeer - unter anderem zu Klängen von Michael Jackson. Hamburg: Ein Feuerwerk vor schöner Kulisse hat auch die Stadt an der Elbe zu bieten

Berlin: 2,2 Kilometer ist die Strecke zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule, die zur Festmeile wird. Um Mitternacht verwandelt das zehnminütige Feuerwerk den Himmel über Berlin in ein buntes Lichtermeer - unter anderem zu Klängen von Michael Jackson.

Hamburg: Ein Feuerwerk vor schöner Kulisse hat auch die Stadt an der Elbe zu bieten. Bis zu 100 000 Feiernde erwarten die Behörden am Hamburger Hafen. Dort werden zum Feuerwerk um Mitternacht die mächtigen Hörner der großen Schiffe dröhnen und die Kirchenglocken der Stadt läuten.

Köln: Die größte Party der rheinischen Karnevalshochburg bestreiten ausgerechnet Schwaben. Unter dem Motto "Rheinfeiern 2010" treten die Fantastischen Vier im Rheinenergie-Stadion auf, begleitet von einem 80-köpfigen Symphonieorchester. Ganz ohne Lokalkolorit geht's in Köln natürlich nicht: Bereits zum elften Mal geben die Bläck Fööss ein Silvester-Konzert.

Zürich: Auf die Faszination Wasser setzt auch Zürich. Von Spezialbooten auf dem Zürichsee wird um Mitternacht wieder das 20-minütige Feuerwerk abgefeuert. Die Gäste müssen auf dem Festgelände und in der Innenstadt auf eigene kleine Feuerwerke allerdings verzichten. Bei Verstoß drohen 60 Franken Strafe (etwa 40 Euro).

Venedig: In der Lagunenstadt stehen die Silvesterfeiern unter dem Motto "Amore" (Liebe). Auf dem Markusplatz werden bis zu 60 000 Menschen erwartet, die sich zum Jahreswechsel küssen und damit die Botschaft von Liebe, Frieden und Brüderlichkeit in die Welt schicken sollen. Dazu gibt es ein Feuerwerk, das vom Wasser aus abgefeuert wird.

Brüssel: In der Hauptstadt der EU wird's politisch: Brüssel will in der Silvesternacht an den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren erinnern. Bilder der Mauer werden auf einer Party am Kunstberg, einer Parkanlage im Stadtzentrum, gezeigt. Außerdem legen Discjockeys vor Mitternacht Musik aus den Jahren vor 1989 auf. Um Mitternacht kommt die Wende - mit Songs aus den Jahren nach 1989. Das offizielle Feuerwerk wird ebenfalls vom Kunstberg in den Himmel geschossen.

London: Zum spektakulären Feuerwerk an der Themse werden in diesem Jahr wieder hunderttausende Nachtschwärmer rund um den Westminister Palast erwartet. Pünktlich mit den ersten Glockenschlägen von "Big Ben" um Mitternacht wird das rund zehnminütige Feuerwerk gezündet. Private Feuerwerke sind bei den Briten zu Silvester wenig verbreitet.

Wien: Jenseits bekannter Attraktionen wie der Staatsoper lockt Wien zur Jahreswende mit Strand-Feeling. Im Dianabad im Bezirk Leopoldstadt können Besucher das neue Jahr bei 32 Grad Luft- und 35 Grad Wassertemperatur begrüßen. Neben Pools gibt es eine von DJs beschallte Tanzfläche. Besucher werden zu Strand- und Badekleidung aufgefordert. Etwas dicker sollten sich Feierwillige in der Strandbar Hermann anziehen: Auf dem aufgeschütteten Strand am Donaukanal gibt es trotz frostiger Temperaturen eine Silvesterparty.

Rio de Janeiro: Echtes Strand-Feeling gibt es an der Copacabana von Rio de Janeiro. Mehr als zwei Millionen Menschen, darunter 600 000 Touristen, werden zu einer der größten Strand-Silvester-Partys der Welt erwartet. Das Jahr 2010 wird mit einem 15-minütigen Feuerwerk begrüßt, das von neun schwimmenden Pontons auf dem Atlantik gezündet wird.

Moskau: Die größten Silvesterfeiern des Riesenlandes steigen auf dem Roten Platz am Kreml und auf der Aussichtsplattform der Sperlingsberge. Bei dem Open-Air-Spektakel werden trotz erwarteter Temperaturen bis zu minus 30 Grad Hunderttausende auf das neue Jahr anstoßen - wegen der Zeitverschiebung zwei Stunden früher als in Deutschland.

New York: Die berühmte Zeitkugel auf dem Times Square erstrahlt an Silvester in neuem Licht und ist noch größer als vergangenes Jahr. Um 0 Uhr - sechs Stunden nach dem deutschen Jahreswechsel - soll die Kugel an einem Mast nach unten schweben. Eine Million Zuschauer werden erwartet. dpa

Berlin. Guido Wolff-Rohr weiß: In der Nacht vor Silvester wird er schlecht schlafen. Keine 24 Stunden später sind Millionen Augenpaare auf sein Werk gerichtet - ob live am Brandenburger Tor oder zu Hause am Bildschirm. Bereits zum dritten Mal plant der 28-Jährige zusammen mit seinem Schwiegervater das Berliner Silvesterfeuerwerk, feilt an der Farbfolge und tüftelt am Zusammenspiel von Technik und Musik. Manche nennen den Pyrotechniker aus der Wedemark bei Hannover "Choreograph", doch diese Bezeichnung lehnt er ab: "Viel zu hochtrabend."

Seit November arbeitet Wolff-Rohr an der Dramaturgie des zehnminütigen Feuerwerks. Die Musik - ein Michael-Jackson-Mix gefolgt von Party-Liedern - haben die Veranstalter vorgegeben. Wichtig sei ihm, dass Effekte und Ton gut zusammenpassen: "Wenn die Musik intensiver wird, lauter und schneller, dann muss man das am Himmel sehen." An ruhigen Stellen lasse er Sterne regnen.

Höhepunkt des Feuerwerks sind für Wolff-Rohr die weißen Sterne: "Die blinken 30 Sekunden lang den ganzen Himmel voll." Die Feuerwerkskörper kommen aus Italien, Portugal und Taiwan, wie er sagt. Die seien farbintensiver als die deutschen Exemplare. In der Silvesternacht bringt ein Tastendruck am Computer die Maschinerie in Gang. Je etwa 150 Rohre feuern von sechs Positionen aus die "Bomben" ab. Gedanken an eine Fehlzündung versucht Wolff-Rohr zu verdrängen. Doch er verlässt sich nicht nur auf ein Zündsystem. Fällt eines aus, springt ein anderes ein. dpa

Hintergrund

Der Silvester-Gruß "Guten Rutsch!" hat nichts mit Glatteis-Gefahr zu tun. Der "Rutsch" leitet sich vermutlich vom hebräischen Wort für Neujahr ab: Rosch Haschana (Anfang des Jahres).

Das neue Jahr beginnt nach mitteleuropäischer Zeit eigentlich schon an Silvester vormittags um 11.55 Uhr, sagen Astronomen. Dann überschreitet die Sonne auf ihrer Bahn die Wegmarke zehn Grad östlich vom Winterpunkt. Dieser Punkt markiert den astronomischen Jahresbeginn. dpa

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