Kritik am Werk Karl Mays Der „gestohlene“ Winnetou – worum geht es in der Debatte?

Unzählige Kinder und Jugendliche haben Karl Mays Romane um Winnetou und Old Shatterhand verschlungen. Doch die Begeisterung für Indianergeschichten stößt auf wachsenden Widerstand: Die Vorwürfe reichen von kultureller Aneignung bis zu Rassismus.

Mika Ullritz als Winnetou und Milo Haaf als Tom Silver in einer Szene des Films „Der junge Häuptling Winnetou“.

Mika Ullritz als Winnetou und Milo Haaf als Tom Silver in einer Szene des Films „Der junge Häuptling Winnetou“.

Foto: dpa/-

Sie wäre, bekannte die grüne Spitzenkandidatin für das Berliner Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch, vor den Delegierten ihrer Partei, als Kind gerne Indianerhäuptling geworden. Das war im März 2021. Später hielt Jarasch, Jahrgang 1968, es für geboten, sich für ihre „unreflektierten Kindheitserinnerungen“ öffentlich zu entschuldigen. Der entsprechende Ausschnitt ihres Auftritts wurde auf dem YouTube-Kanal der Grünen mit dem Hinweis entfernt, an dieser Stelle sei ein Begriff verwendet worden, der die Angehörigen indigener Bevölkerungsgruppen herabwürdige.