Krankes Kind nicht behandelt – Haft für Mutter und deren Freund

Nürnberg · Eine Mutter und ihr Lebensgefährte müssen ins Gefängnis, weil sie mit einem schwer kranken Kind drei Jahre nicht zum Arzt gingen und ihm keine Medikamente gaben. Sie glaubten, dass man dem an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose leidenden Jungen auch mit anderen Mitteln helfen könne - so ließen sie den damals Zwölfjährigen etwa meditieren.

Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte die 49-Jährige und den 55-Jährigen gestern wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen zu drei Jahren Haft. Der Richter sagte, das Kind wäre bald gestorben, wenn es nicht doch noch eine Behandlung bekommen hätte. Der Junge war stark unterernährt. Der angeklagte Mann war als "Sektenguru von Lonnerstadt " bekannt geworden. Seine Zugehörigkeit zu der "Neuen Gruppe der Weltdiener" stellte sich in der Verhandlung jedoch als falsch heraus.

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