Kommentar Eine Wahl ohne Aha-Effekt

Besonders einfallsreich ist das Wort des Jahres nicht, der Aha-Effekt ist ausgeblieben. Und wenn man bedenkt, dass nicht nur viel über die Pandemie geredet wird, sondern zahlreiche Menschen des Themas überdrüssig sind, wäre eine andere Kür durch die Gesellschaft für deutsche Sprache schöner gewesen.

 Hagen Strauss

Hagen Strauss

Foto: Robby Lorenz

Das Problem ist halt, dass die Auswahl offenkundig begrenzt gewesen ist. Schaut in 50 Jahren mal jemand auf die Liste der Wörter des Jahres, dann ist die „Corona-Pandemie“ ein noch nie dagewesenes Ereignis, das zweifellos dem Jahr 2020 wie nichts anderes den Stempel aufgedrückt hat. Spannender dürfte eine andere Wahl werden. Und zwar die des Unworts des Jahres 2020, das im Januar festgelegt wird. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass auch diese Experten-Jury am Virus nicht vorbeikommen dürfte. „Corona-Pandemie“ vielleicht?

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