Königshaus unter Feuer

Amsterdam. Skifahren in Argentinien, Champagner mit Promis in New York und im Winter Sonne satt in Afrika. Prinz Willem-Alexander (42) und Prinzessin Máxima (38) gehören zum Jetset - jenen Schönen und Reichen, deren Leben sich an ständig wechselnden Traumorten abspielt. Doch daheim hinter den Nordseedeichen murrt das Volk

Amsterdam. Skifahren in Argentinien, Champagner mit Promis in New York und im Winter Sonne satt in Afrika. Prinz Willem-Alexander (42) und Prinzessin Máxima (38) gehören zum Jetset - jenen Schönen und Reichen, deren Leben sich an ständig wechselnden Traumorten abspielt. Doch daheim hinter den Nordseedeichen murrt das Volk. Heute werden in der Tweede Kamer, dem Parlament in Den Haag, heftige Debatten über die Kosten des Lebenswandels der königlichen Familie für den Steuerzahler erwartet.

Das Ansehen des Königshauses hat offenbar gelitten. Die Zeitung "de Volkskrant" stellt fest: "Rings um die Monarchie herrscht in Den Haag eine grimmige Atmosphäre." Seit einem Jahr reißen Negativ-Schlagzeilen über ein Bauprojekt des Thronfolgerpaares in Mosambik nicht ab: Auf der Halbinsel Machangulo am Indischen Ozean lassen Willem-Alexander und Máxima in einer Fünf-Sterne-Ferienanlage eine Villa errichten. Die Baukosten tragen sie zwar privat. Doch Abgeordnete verlangen Auskunft, welche Mehrkosten auf den Steuerzahler für Reisen des künftigen Staatsoberhauptes nach Afrika und für den damit verbundenen Personenschutz zukommen. Obendrein berichtete ein Fernsehsender aus Machangulo, die arme Bevölkerung sei enttäuscht, weil versprochene Hilfeleistungen für sie kaum erbracht worden seien. Schließlich überraschte Radio Nederland mit der Meldung, der Thronfolger habe auf Machangulo noch ein zweites Traumhaus geordert.

Das wären dann schon drei ausländische Luxus-Villen für den künftigen Oranier-König. Im Februar hatte er in Argentinien, der Heimat seiner Gattin, eine Ranch erworben.

Für Imageprobleme sorgte auch die jüngste Schwester von Königin Beatrix (71). Prinzessin Christina (62) besitzt zwecks Steuerersparnis auf der Kanalinsel Guernsey zwei Stiftungen. Nun kam heraus, dass diese Briefkastenfirmen vom Palais Nordeinde aus gemanagt wurden, dem Amtssitz der Königin in Den Haag. Rechtlich sei das nicht angreifbar, schrieb "de Volkskrant". "Doch eine legale Konstruktion ist noch lange keine moralisch saubere Konstruktion." Das alles hätten die Niederländer vielleicht noch klaglos hingenommen. Doch kurz vor der Parlamentsdebatte sickerte durch, dass im neuen Budget für das Königshaus eine deutliche Ausgabensteigerung vorgesehen ist. Und das, obwohl fast überall im Land die Staatsausgaben wegen der Wirtschaftskrise um 20 Prozent gesenkt werden sollen.

Ein Verzicht auf das Afrika-Projekt dürfte dem Kronprinzen schwer fallen. Auf Machangula will er eine afrikanische Familientradition pflegen. Sein deutscher Vater, Claus von Amsberg, hatte zehn Jahre seiner Kindheit in Tansania verbracht. Oft hatte er Willem-Alexander davon vorgeschwärmt und gesagt: "Im Grunde meines Herzen bin ich Afrikaner."

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