Keine Spur bei der Suche nach Lkw-Schützen

Wiesbaden. Nach mehreren hundert Anschlägen auf Autotransporter erhöhen die Ermittler ihren Fahndungsdruck auf einen rätselhaften Lastzug-Schützen. Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, rief die Bevölkerung gestern zur Unterstützung der Ermittler auf. Für Hinweise, die zum Durchbruch bei den Ermittlungen führen, wurde eine Belohnung von 100 000 Euro ausgesetzt

Wiesbaden. Nach mehreren hundert Anschlägen auf Autotransporter erhöhen die Ermittler ihren Fahndungsdruck auf einen rätselhaften Lastzug-Schützen. Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, rief die Bevölkerung gestern zur Unterstützung der Ermittler auf. Für Hinweise, die zum Durchbruch bei den Ermittlungen führen, wurde eine Belohnung von 100 000 Euro ausgesetzt.Bislang hat die Polizei nur wenige Hinweise auf den Unbekannten, der seit Jahren Angst auf deutschen Autobahnen verbreitet. Auch die Motive des Schützen seien völlig unklar.

Tatort sind verschiedene Autobahnen: Seit 2008 wurden in mehreren Bundesländern Lastwagen beschossen, mehr als 700 Mal soll der Schütze schon abgedrückt haben. Dabei verletzte ein Schuss eine Frau schwer. Das BKA listet unter anderem die A3 von Bayern bis Nordrhein-Westfalen auf, die A5 zwischen Hessen und dem Autobahnkreuz Karlsruhe oder die A61 zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Deshalb sehen die Ermittler die Anschlagsserie als bundesweites Problem.

Die Gefahr nehme zu, warnen sie. Denn seit Mai oder Juni dieses Jahres benutze der Täter Munition mit größerem Kaliber. Die Schüsse sollen nach Auswertungen nicht vom Straßenrand oder der Böschung her abgefeuert worden sein. Daher könne der Täter ein Lastwagen-Fahrer sein, der von seinem Führerhaus und während der Fahrt anlegt und auf den Gegenverkehr schießt. Er ziele dabei meist auf Fahrzeuge, die auf Lastwagen transportiert würden, in einigen Fällen aber auch auf die Zugmaschinen. Weil die Einschusslöcher meist erst beim Abladen der Wagen gefunden wurden, lässt sich kaum ermitteln, an welchem Ort die Schüsse abgegeben wurden. dpa