Keine Migrantenquote im Schrebergarten

Hamburg/Norderstedt. Ein Kleingartenverein aus dem schleswig-holsteinischen Norderstedt hat seine umstrittene Migrantenquote zurückgenommen. Jetzt soll wieder Ruhe im Schrebergarten einkehren. Die Stadt befürchtet aber Folgen für ihr Image und will die Vorfälle aufarbeiten

 Der Gartenverein in Norderstedt wird doch keine Migrantenquote einführen. Foto: Warmuth/dpa

Der Gartenverein in Norderstedt wird doch keine Migrantenquote einführen. Foto: Warmuth/dpa

Hamburg/Norderstedt. Ein Kleingartenverein aus dem schleswig-holsteinischen Norderstedt hat seine umstrittene Migrantenquote zurückgenommen. Jetzt soll wieder Ruhe im Schrebergarten einkehren. Die Stadt befürchtet aber Folgen für ihr Image und will die Vorfälle aufarbeiten. Die Begründung für die im Oktober beschlossene Quote war: Vor allem Migranten integrierten sich nicht und hielten sich nicht an Vorschriften. Nur noch 12,6 Prozent, also neun der insgesamt 73 Parzellen, sollten an Menschen mit ausländischen Wurzeln vergeben werden. Die Empörung darüber war groß, die Stadt forderte eine Distanzierung und drohte mit Konsequenzen. Am Donnerstagabend haben die Hobbygärtner des Vereins "Harksheide-Kringelkrugweg" die Quote schließlich einstimmig zurückgenommen. Bei einer Mitgliederversammlung entschuldigte sich der Vorstand hinter verschlossenen Türen bei den Migranten und gestand seinen Fehler ein."Wir sind sehr froh, dass es gelungen ist, ein so eindeutiges Votum auf den Weg zu bringen", sagte Norderstedts Sprecher Hauke Borchardt am Freitag. Nun wolle man die Vorfälle gemeinsam mit einer Integrationsbeauftragten aufarbeiten, Probleme diskutieren und Projekte auf den Weg bringen, um den Zusammenhalt und das Verständnis unter Deutschen und Migranten zu verbessern. "Es gibt eine Menge unausgesprochener Erwartungen und es müssen sprachliche Barrieren überwunden werden", sagte er. Trotz des einstimmigen Beschlusses verteidigten einige Kleingärtner die Quote am Donnerstagabend noch. "Ob sie grün oder gelb oder braun von der Hautfarbe sind, ist mir ganz egal", erklärte eine Frau. "Hauptsache, sie halten sich an unsere Satzung." Dies sei eben nicht immer der Fall gewesen und habe "die Alteingesessenen" gestört. dpa

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