Gunter Hauptmann Saar-Kassenärzte-Chef kritisiert Corona-Impfungen bei Apothekern: „Benötigen wir nicht“

Die Apotheken im Saarland impfen seit dem 8. Februar gegen das Coronavirus. Das soll die Impfquote erhöhen. Doch der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland sieht dies kritisch und fürchtet einen Präzedenzfall.

Kassenärzte-Chef kritisiert Corona-Impfungen bei Apothekern
Foto: dpa/David Inderlied

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland, Gunter Hauptmann, hat die Corona-Impfungen in Apotheken kritisiert. „Die Apotheker benötigen wir bei den Impfungen nicht“, sagte Hauptmann laut „Ärzte Zeitung“ am Mittwochabend in einer Videokonferenz der KV-Vertreterversammlung. Er befürchtet, dass es künftig nicht bei Corona-Impfungen bleiben werde.

Es werde damit „die Axt an eine der Grundsäulen der hausärztlichen Versorgung“ angelegt, so Hauptmann. Unterstützung bekam der KV-Chef von seinem Stellvertreter Joachim Meiser. Dieser sagte, dass es genug Ärzte gebe, die impfen würden. Was fehle, sei der Impfstoff.

Die Impfung bei Apothekern könnte weitreichende Folgen haben. Denn jetzt wollen sich die Kassenärzte offenbar für die Möglichkeit einsetzen, Medikamente an Notfall-Patienten auszugeben.

Seit dem 8. Februar wird auch in den saarländischen Apotheken geimpft. „Wir wollen diejenigen erreichen, die sich noch nicht impfen lassen konnten, zum Beispiel weil ihnen die Organisation eines Impftermins bisher zu aufwendig war“, sagte Apothekerkammer-Präsident Manfred Saar zum Start des Angebots. Dadurch werde ein niedrigschwelliges, flächendeckendes Angebot geschaffen.

Im Saarland haben 82,2 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. 63,5 Prozent haben sich bereits eine Auffrischungsimpfung geben lassen.

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