Fernsehen Journalist Ulrich Kienzle gestorben

Mainz/Wiesbaden · (dpa) Millionen kannten ihn vor allem zu zweit. „Frontal“-Moderator Ulrich Kienzle bildete mit seinem Kollegen Bodo Hauser in den 90ern eines der bekanntesten Gespanne der deutschen TV-Geschichte: ZDF-Mann Kienzle, der Mann mit dem markanten dichten Schnauzer, neben ihm Hauser, der umso weniger Haare auf dem Kopf hatte.

 Wurde 83 Jahre alt: Moderator und Nahost­experte Ulrich Kienzle.

Wurde 83 Jahre alt: Moderator und Nahost­experte Ulrich Kienzle.

Foto: dpa/Horst Galuschka

Hauser starb bereits 2004. Am Donnerstag ist nun auch Ulrich Kienzle gestorben, einer der renommiertesten deutschen Nahost-Journalisten. Der gebürtige Schwabe wurde 83 Jahre alt. Es war ein Interview mit einem Diktator, das Kienzle 1990 bekannt machte. Der damalige ARD-Nahostkorrespondent saß Saddam Hussein gegenüber und befragte ihn über die irakische Besetzung des kleinen Nachbarstaats Kuwait. Es war eines der seltenen Interviews des Despoten von Bagdad. Kurze Zeit später brach der zweite Golfkrieg aus, die USA kamen Kuwait zu Hilfe. 

„Ulrich Kienzle war ein Top-Journalist“, würdigte ZDF-Chefredakteur Peter Frey den Toten. „Er hat die Welt vor Ort in Augenschein genommen, um die Konflikte wirklich zu verstehen, über die er dann berichtet hat.“ Kienzle hatte seit 1990 beim Mainzer Sender unter anderem die Hauptredaktion Außenpolitik geleitet.

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