"Jackos" letzte Chance

London. Michael Jackson glich in seinem schwarzen, bestickten Anzug fast wie ein Ei dem anderen seinen Doppelgängern unter den Fans, die sein Hotel belagert hatten. Viele trugen das bizarre Outfit, durch das "Wacko Jacko" ("total ausgerasteter Jacko") ebenso berühmt wurde wie seine Skandale. Nun will der "King of Pop" wieder auf die Bühne

London. Michael Jackson glich in seinem schwarzen, bestickten Anzug fast wie ein Ei dem anderen seinen Doppelgängern unter den Fans, die sein Hotel belagert hatten. Viele trugen das bizarre Outfit, durch das "Wacko Jacko" ("total ausgerasteter Jacko") ebenso berühmt wurde wie seine Skandale. Nun will der "King of Pop" wieder auf die Bühne. In London verkündete er gestern sein Comeback. Zehn Mal will er die Londoner O2-Arena in diesem Sommer füllen. Dabei ist London eigentlich kein gutes Omen. Drei Stunden hat Jacko" die Presse und die Fans für drei Sätze warten lassen - das weckt keine große Hoffnungen für die Organisation der Mammutkonzerte. Außerdem entstand in London die TV-Dokumentation, in der Jackson freimütig bekannte, dass er gerne im Bett mit kleinen Jungen kuschelt. Und letzten November endete hier ein sensationeller Prozess, den der Sohn des Königs von Bahrain gegen Jackson angestrengt hatte, mit einem Vergleich. Der Scheich hatte dem Sänger ein Studio gebaut, in dem Jackson dessen Texte interpretieren sollte. Doch Jackson strich die fünf Millionen Euro Honorar ein, ohne einen Ton gesungen zu haben.50 Millionen Euro Einnahmen soll die Londoner Konzertreihe bringen. Geld, das Jackson ebenso gut gebrauchen kann wie eine Auffrischung seines künstlerischen Rufs. Jacksons Abstieg begann 1993 mit dem Prozess wegen Kindsmissbrauchs, den die Eltern eines Jungen angestrengt hatten, die Jackson in seiner kalifornischen Fantasieranch "Neverland" beherbergt hatte. Das Verfahren endete außergerichtlich mit einer riesigen Abfindung. Immer neue Gerüchte um Krankheiten und seinen Lebenswandel lösten die musikalischen Erfolge von einst ab. London ist Jacksons letzte große Chance. Das seien seine unwiderruflich letzten Auftritte in London, sagte er zu den Fans. Umfassende Gesundheitstest hätten ihn für "top fit" erklärt, sagten die Organisatoren. Skeptiker raten jedoch, möglichst eines der ersten Konzerte zu besuchen, da Jackson die Strapazen wohl kaum durchstehen werde. Aus "This is it" könnte schnell ein "That's it" (Jetzt ist Schluss) werden.

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