Im Bett für den Frieden

Amsterdam. Der weiße Rolls Royce mit den seinerzeit berühmtesten Frischvermählten der Welt hielt 23 Minuten vor Mitternacht am 24. März vor dem Amsterdamer Hilton-Hotel. John Lennon und Yoko Ono wurden unverzüglich in die Suite 902 geleitet. Dort waren die meisten Möbel entfernt worden - bis auf das Bett. Gezielte Flüsterpropaganda hatte Reporter angelockt

 John Lennon und Yoko Ono beim "Bed-In" 1969. Foto: dpa

John Lennon und Yoko Ono beim "Bed-In" 1969. Foto: dpa

Amsterdam. Der weiße Rolls Royce mit den seinerzeit berühmtesten Frischvermählten der Welt hielt 23 Minuten vor Mitternacht am 24. März vor dem Amsterdamer Hilton-Hotel. John Lennon und Yoko Ono wurden unverzüglich in die Suite 902 geleitet. Dort waren die meisten Möbel entfernt worden - bis auf das Bett.

Gezielte Flüsterpropaganda hatte Reporter angelockt. Und schon wenig später wurden die ersten Bilder eines sensationellen Pop-Politik-Spektakels in die Welt gefunkt: Der Beatle und die japanische Konzeptkünstlerin im Bett. Ein Statement im Pyjama gegen den Krieg, vor allem den in Vietnam. 40 Jahre danach wird in Hollands Metropole an die Aktion "Bed-In for Peace" erinnert. Für eine Woche, und damit genauso lange wie damals das Pyjama-Happening dauerte, ist die einstige Präsidentensuite zum Treffpunkt für Beatles-Fans, Friedensbewegte und Akteure von einst umfunktioniert worden. Zimmermädchen und -kellner, die damals dabei waren, sind gefragte Gesprächspartner. Im Mittelpunkt des Jahrestags-Trubels stehen aber die Fotografen, die in der Suite Unmengen von Filmen belichteten.

Dem Happening-Fotograf Nico Koster gelangen damals einige der schönsten Aufnahmen des Paares. Noch heute kommen Menschen aus aller Welt in Kosters Galerie an der Amsterdamer Nieuwe Spiegelstraat, um sie zu sehen und ein Schwätzchen über die bewegten 60 er Jahre zu halten. "Das war ein ernstgemeinter Protest, wir alle waren ergriffen", sagt er. "Mit diesem Bett-Happening in Amsterdam zeigen wir den Leuten, was man alles machen kann, um zu protestieren", erklärte Lennon den Reportern. "Man kann sich für den Frieden die Haare wachsen lassen (weshalb die Aktion den Beinamen "Hair Peace" hatte) oder auch auf eine Woche Urlaub verzichten." Die Idee, für den Weltfrieden ins Bett zu gehen, kam John und Yoko angesichts des enormen Interesses der internationalen Medien an ihrer Hochzeit am 20. März 1969 auf Gibraltar. Spontan beschlossen sie dort, diese Aufmerksamkeit für eine "positive Botschaft" zu nutzen.

Heute sieht Lennons Witwe - der Beatles-Mitbegründer wurde 1980 in New York von einem geistig verwirrten Attentäter erschossen - in dem Happening allerdings "vor allem eine romantische Periode". "John und ich waren doch gerade erst getraut, es war unsere Hochzeitsreise", sagte sie Reportern per Telefon von New York aus. Zudem sei die Aktion sehr vielschichtig gewesen. "Das war originell. Es war eine neue Art zu kommunizieren."

Für Lennon hingegen war die Botschaft überwiegend politisch. Zwei Monate nach der Amsterdamer Aktion fasste er sie mit Unterstützung Yokos sowie von Freunden und Kollegen bei einem weiteren "Bed-In" im Queen Elizabeth Hotel in Montreal in einem Song zusammen, der rasch ein Welthit wurde: "Give Peace a Chance".

 John Lennon und Yoko Ono beim "Bed-In" 1969. Foto: dpa

John Lennon und Yoko Ono beim "Bed-In" 1969. Foto: dpa

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