ICE-Züge erneut in der Kritik

Berlin. Das Ziel war markig formuliert: "Früher galt der Spruch Alle reden vom Wetter. Wir nicht", zitierte Bahnchef Rüdiger Grube einen alten Werbeslogan, als der frostige Februarwind noch über die Gleise fegte. "Genau da will ich wieder hin

 Die Pannen bei den ICE-Zügen bringen die Bahn erneut in Bedrängnis. Foto: dpa

Die Pannen bei den ICE-Zügen bringen die Bahn erneut in Bedrängnis. Foto: dpa

Berlin. Das Ziel war markig formuliert: "Früher galt der Spruch Alle reden vom Wetter. Wir nicht", zitierte Bahnchef Rüdiger Grube einen alten Werbeslogan, als der frostige Februarwind noch über die Gleise fegte. "Genau da will ich wieder hin." Doch jetzt hat der bundeseigene Konzern nach dem Winterchaos seiner ICE-Flotte auch ein Sommerproblem - die sengende Sonne gibt den Klimaanlagen etlicher Fernzüge den Rest. Die Wut der schwitzenden Kundschaft ist für Grube ein Schlag ins Kontor. Denn immer neue Pannen der Vorzeigezüge kratzen schwer am Image als zuverlässiger Transporteur.

Der Ärger kochte hoch, nachdem am Wochenende mehrere Schüler bei der Rückreise von einer Klassenfahrt nach Berlin in einem überhitzten ICE kollabiert waren. "Es kann ja nicht sein, dass wir demnächst Ärzte mitschicken müssen, um die Beförderung der Deutschen Bahn hinzukriegen", klagte die Leiterin der Sophie-Scholl-Gesamtschule in Remscheid, Brigitte Borgstedt. Vom bundeseigenen Konzern will die Schule nun Schadenersatz fordern. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Das Eisenbahn-Bundesamt will mehrere ICE mit defekter Kühlung begutachten und sich auch die Betriebsabläufe genauer ansehen.

Die Hochgeschwindigkeitsflotte ist für die Bahn zu einem teuren Problem geworden, seit im Sommer 2008 ein ICE in Köln mit einem Achsbruch entgleiste. Mit den Herstellern handelte Grube zwar aus, dass mehr als 1200 Achsen neu entwickelt und ausgetauscht werden sollen - dies zieht sich aber wohl bis 2013 hin. Bis auf weiteres müssen die ICE deshalb zehnmal häufiger zur Sicherheitsüberprüfung per Ultraschall in die Werkstätten als vorgesehen. Die Probleme im "Brot- und Buttergeschäft" des Konzerns in Ordnung zu bringen, hat Grube zum Schwerpunkt ausgerufen. Und will dafür auch die Hersteller stärker in die Pflicht nehmen. "Künftig wird gelten, was leider in der Vergangenheit oft nicht der Fall war: Ein neuer Zug ist ein einwandfreier Zug." Bei der nächsten ICE-3-Generation, die die Bahn für 500 Millionen Euro bei Siemens in Auftrag gegeben hat, will Technikvorstand Volker Kefer schon bei der Konstruktion auf bestimmte Qualitätskriterien pochen. Und auch der Bund als Eigentümer dringt auf Verlässlichkeit: "Ich erwarte von der Deutschen Bahn, dass die Züge bei minus 40 Grad genauso zuverlässig fahren wie bei plus 40 Grad", verlangte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU).

Auch gestern machten in weiteren Zügen Klimaanlagen schlapp. Die Kühlungstechnik werde bei den nächtlichen Wartungen aber nun besonders gründlich gecheckt, sagte ein Sprecher. Bei Ausfällen sollen sich Passagiere in kühle Wagen umsetzen können oder Getränke bekommen. Sind es zu viele überhitzte Plätze, soll der Zug stoppen. Das Management bei Störungen müsse besser werden, mahnte Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn. Anhalten müsse man einen Zug nicht nur bei Antriebsproblemen, "sondern auch, wenn im Inneren Dinge des Komforts nicht stimmen".

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