Hoffnung auf Abklingen der Ehec-Epidemie

Berlin. Trotz der weiterhin erfolglosen Suche nach der Ursache für die Ehec-Epidemie mehren sich die Anzeichen für ein Abklingen der Krankheitswelle. "Es steigt mit jedem Tag die Hoffnung, dass wir den Scheitelpunkt wirklich überstanden haben", erklärte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) gestern

 Die Deutschen verzichten zur Zeit aus Angst auf verschiedene Gemüsesorten. Foto: dpa

Die Deutschen verzichten zur Zeit aus Angst auf verschiedene Gemüsesorten. Foto: dpa

Berlin. Trotz der weiterhin erfolglosen Suche nach der Ursache für die Ehec-Epidemie mehren sich die Anzeichen für ein Abklingen der Krankheitswelle. "Es steigt mit jedem Tag die Hoffnung, dass wir den Scheitelpunkt wirklich überstanden haben", erklärte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) gestern. Die Zahl der Neuinfektionen steigt nicht mehr so stark an wie zuvor.In Hamburg als Schwerpunkt der Epidemie wurden von Mittwoch bis Donnerstag laut Gesundheitsbehörde 27 neue Ehec-Fälle gemeldet. Die leicht rückläufige Tendenz bei der Anzahl der täglich neu registrierten Erkrankungsfälle halte damit weiter an, erklärte Prüfer-Storcks. Auch das niedersächsische Gesundheitsministerium teilte mit, dass es in der Tendenz einen geringeren Anstieg von Neuinfektionen gebe als in der vergangenen Woche. Die Zahl der Todesfälle nach Ehec-Infektionen erhöhte sich zugleich bundesweit auf mindestens 29. In Niedersachsen starben nach Angaben des Landes-Gesundheitsministeriums am Mittwoch ein 68-jähriger Mann und eine 20 Jahre alte Frau. In Frankfurt am Main starb ein 57-jähriger Mann, der Ende Mai mit seiner Frau in Hamburg gewesen war.

Von dem Fund des Ehec-Erregers auf einem Gurkenrest in Magdeburg erwarten die Gesundheitsbehörden in Sachsen-Anhalt nach wie vor keinen Durchbruch bei der Suche nach der Quelle für die Epidemie. "Nach aktuellem Stand ist dies keine entscheidende Spur bei der Ursachenforschung", sagte ein Sprecher des Landessozialministeriums. Die spanische Regierung setzt derweil bei der Hilfe für die spanischen Gemüsebauern, die millionenschwere Verluste erlitten haben, auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Deutschland. Die Bundesregierung habe Anstrengungen zugesagt, um das Image spanischer Produkte in Deutschland wieder zu verbessern, sagte Spaniens Europaminister Diego Lopez Garrido in Berlin. Der Minister bezeichnete die Erklärungen in Hamburg zu spanischen Gurken als vermeintlicher Quelle des Ehec-Ausbruchs als "unglücklich".

Verzicht auf Gemüse

Aus Sorge um eine Ansteckung mit dem gefährlichen Erreger ergriff einer Umfrage zufolge eine Mehrheit der Deutschen Vorsichtsmaßnahmen. 64 Prozent der Befragten gaben im ARD-Deutschlandtrend an, sie wüschen sich nun "häufiger gründlich die Hände, um Ansteckungen zu vermeiden". 55 Prozent sagten, sie verzichteten derzeit auf rohe Tomaten, Gurken und Blattsalat. 45 Prozent gaben an, keine Sprossen zu essen. afp

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