Insbesondere der erste Kuss der beiden Saarländer sorgt für viel Begeisterung bei den anderen Paaren und auch Yasemin und Jochen wirken sehr berührt. Als dann jedoch der Rückblick der Hochzeitsreise folgt, verändert sich die Stimmung von den beiden schlagartig. Auch den anderen Paaren steht die Anspannung ins Gesicht geschrieben. „Die Laune geht runter“, sagt eine der anderen Teilnehmerinnen und lacht verlegen. Damit liegt sie richtig.

Denn die Szenen der gemeinsamen Bali-Reise zeigen, wie distanziert und angespannt die Situation zwischen den beiden war. „Die Stimmung ist nicht so gut, aber man weiß ja auch nie, was im Hintergrund so ablief“, gibt eine der Bräute zu bedenken. Auch innerhalb der Männergruppe wird über das Verhalten der beiden diskutiert. „Da fehlt die Kommunikation. Sie redet ja auch gar nicht mit ihm“, kommentiert ein Teilnehmer. „Die gehen ziemlich auf Distanz“, lautet schließlich der allgemeine Konsens.

Doch der wirkliche Tiefpunkt folgt erst noch: Der Verlust von Jochens Ehering. Die Aufregung schwappt auch auf die restliche Gruppe über. Insbesondere bei den Frauen herrscht Fassungslosigkeit. „Was ein Albtraum. Das wäre das Schlimmste für mich.“ Und auch bei den Männern ist der verlorene Ring ein Thema. Yasemins Reaktion kommt in den männlichen Reihen dennoch nicht sonderlich gut an: „Es hinterher besser zu wissen, ist einfach.“ Und auch Jochen und Yasemin, die von den Reaktionen der restlichen Teilnehmer nichts mitbekommen, ist die Anspannung der Zeit auf Bali deutlich im Gesicht anzusehen. Während Yasemin vor allem skeptisch wirkt, kämpft Jochen immer wieder mit feuchten Augen.

Beide durchlaufen noch einmal die Zeit ihrer Funkstille auf der Insel und sehen Yasemin beim Auszug aus der gemeinsamen Villa zu. In der Frauenrunde werden währenddessen die Hintergründe analysiert. „Man weiß gar nicht so richtig, warum es dort so zwischen den beiden lief“, erklärt eine Teilnehmerin. Eine weitere spekuliert: „Ich glaube, dass er einfach nicht ihr Typ ist.“ Doch diese Einstellung ändert sich, als das private Video der beiden gezeigt wird. „Wie schön, sie sieht wieder glücklicher aus.“ Und auch Yasemin kann sich beim Zuschauen ein Lächeln nicht verkneifen. Doch ob ihre Annäherung wirklich ausreicht, um heute gemeinsam den finalen Schritt zu gehen?

Bevor sich die beiden der endgültigen Entscheidung stellen müssen, gibt es jedoch noch Feedback durch die anderen Teilnehmer. Während Jochen von seiner Gruppe mit Applaus empfangen wird, bekommt Yasemin viel Zustimmung dafür, der Beziehung eine zweite Chance zu geben.

Doch viel Zeit für Gespräche bleibt nicht. Denn als letztes von fünf Paaren müssen nun auch Yasemin und Jochen vor die Experten treten. „Den ganzen Tag war das für mich eigentlich ziemlich leicht. Ich weiß ja, was ich mache. Jetzt bin ich aber doch etwas aufgeregt“, erklärt Yasemin. Sie und Jochen betreten gemeinsam den Saal. Noch bevor eine Entscheidung fällt, ergreift Dr. Köhldorfer das Wort: „Sie hatten eine sehr bewegte Reise hinter sich.

Gleichzeitig ist es ihnen beiden aber wirklich hervorragend gelungen, im Experiment zu bleiben.“ Yasemin antwortet als erstes: „Ich glaube, wenn Jochen nicht so offen und entspannt gewesen wäre, dann hätte das nicht funktioniert. Man muss schon sagen, dass einiges, was gelaufen ist, an mir lag. Er hat da eigentlich nichts falsch gemacht, sondern es war meine Gefühlslage. Aber genau das hat er auch angenommen.“ Sie ist sich sicher: Hätte Jochen nicht das Gespräch gesucht, wäre das Experiment gescheitert.

Daraufhin ergänzt der 39-Jährige: „Klar, es war alles andere als einfach. Bali war wirklich anstrengend und emotional. Deshalb ist es bei uns wohl auch eine besondere Reise und ein anderer Weg. Auf Bali konnte ich sie nämlich noch gar nicht kennenlernen.“ Doch das habe er in den vergangenen Wochen nachgeholt. Es sei jedoch ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Auf die Frage der Expertin nach den aktuellen Herausforderungen fällt ein Begriff besonders häufig. Die Art der „Kommunikation“ sei häufig noch sehr unterschiedlich. Insbesondere Jochen sehe da noch Aufholbedarf und auch für Yasemin sei klar, dass es noch einiges gibt, woran man gemeinsam arbeiten müsste.

So kommt das Paar schließlich zur entscheidenden Frage. Dr. Köhldorfer richtete das Wort zuerst an Jochen. „Möchten Sie die Ehe oder die Scheidung?“ Jochen, der eigentlich ein Blatt Papier mit dem Wort „Scheidung“ oder „Ehe“ präsentieren soll, wählt spontan die goldene Mitte. Mit einem Fragezeichen als Antwort erklärt er den Experten, dass es für ihn zu früh sei, eine finale Entscheidung zu treffen. Während Yasemin sichtlich irritiert ist, erklärt die Expertin: „Ein Fragezeichen gibt es bei uns nicht.“ Jochens Antwort darauf folgt prompt: „Ich werde auf keinen Fall die Scheidung einreichen, von daher entscheide ich mich für die Ehe.“ Und Yasemin? Die hält kurze Zeit später ebenfalls ihre Antwort hoch. Darauf steht in Großbuchstaben das Wort „Ehe“ geschrieben. „Auf Bali habe ich sicher mal gezweifelt, aber ich habe mich für dieses Experiment entschieden und dann kann ich nicht nach vier Wochen schon nein sagen“, erklärt die 31-Jährige. Und nicht nur das.

Plötzlich holt Yasemin eine kleine Schachtel hervor. „Du hast deinen Ring verloren, aber ich habe mich für die Ehe entschieden. Also sollst du deinen auch noch einmal bekommen“, erklärt sie und steckt Jochen einen neuen – endlich passenden – Ehering an den Finger. „Damit jeder weiß, wo du hingehörst. Nämlich zu mir“, sagt sie und küsst ihn. Die Entscheidung ist also gefallen – und überrascht damit sicherlich den ein oder anderen Zuschauer. Sie wollen ihr Glück versuchen. Jochen und Yasemin sind damit eines von drei Paaren, dass sich nach dem Experiment für die Ehe entscheidet.

Doch hat ihre Ehe gehalten und sind die beiden Saarländer auch heute noch zusammen? Das klären wir nächste Woche im SZ-Interview mit Yasemine und Jochen.

Die Sendung erscheint seit dem 18. September wöchentlich zuerst auf der Streamingplattform Joyn (kostenpflichtiges Abo nötig). Seit dem 25. September wird die Kuppelsendung auch im linearen TV auf Sat.1 ausgestrahlt.