Hochwasser trifft Landwirte besonders hart

Magdeburg · Das Hochwasser schwappt weiter durch Deutschland. Fachleute fürchten, der gesamte Schaden könnte in zweistellige Milliardenhöhen gehen.

Während Teile Ost- und Süddeutschlands weiter mit dem Hochwasser kämpfen, wird das Ausmaß der Schäden langsam offenbar. Nach Schätzungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom Freitag beläuft sich der bundesweite Schaden für die Bauern derzeit bereits auf rund 172 Millionen Euro, mit steigender Tendenz. Wie ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Berlin sagte, sind nach bisheriger Einschätzung rund 335 000 Hektar in ganz Deutschland vom Hochwasser betroffen. Allein in Bayern drohe der Landwirtschaft nach jetzigem Stand ein Schaden von mehr als 74 Millionen Euro. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) könnte der Schaden für die Landwirte sogar auf mehr als 300 Millionen Euro steigen. Insgesamt könnten 225 000 Hektar Ackerfläche betroffen sein, hinzu käme der Verlust von Tieren und Schäden an Gebäuden.

Rufe nach Wiederaufbaupakt

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, sagte der "Rheinischen Post", in einigen Regionen dürfte das Ausmaß der volkswirtschaftlichen Schäden "eher größer" sein als nach der sogenannten Jahrhundertflut von 2002. Damals lag der volkswirtschaftliche Schaden bei rund elf Milliarden Euro.

In Ostdeutschland mehren sich indes Forderungen nach einem Hilfsfonds ähnlich wie nach der Flut 2002. Ein solches Instrument biete die Möglichkeit, flexibel auf die jeweilige Hochwassersituation zu reagieren, sagte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am Freitag im Bundesrat. Auch Sachsen-Anhalts Staatsminister Rainer Robra (CDU) forderte "einen Wiederaufbaupakt wie 2002". Zuvor hatte bereits die SPD einen solchen Hilfsfonds gefordert. Nach der Flut von 2002 hatten Bund und Länder einen Aufbaufonds mit einem Volumen von 7,1 Milliarden Euro gebildet.

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