Keine Sachspenden mehr gewünscht So können Sie den Hochwasser-Opfern nun helfen

Saarbrücken · Nach dem verheerenden Hochwasser ist die Hilfsbereitschaft in ganz Deutschland überwältigend. Doch Sachspenden sind laut Hilfskräften momentan mehr als genug vorhanden. Es gibt auch andere Wege, die Betroffenen zu unterstützen.

   Freiwillige Helfer packen im PSD Dome in Düsseldorf Kartons mit Hilfsgütern für die Flutopfer. Die von einer privaten Initiative gesammelten Sachgüter werden dann von Speditionen kostenlos in die Hochwassergebiete gebracht. Momentan sehen viele Hilfsorganisationen jedoch lieber Geld- als Sachspenden.

Freiwillige Helfer packen im PSD Dome in Düsseldorf Kartons mit Hilfsgütern für die Flutopfer. Die von einer privaten Initiative gesammelten Sachgüter werden dann von Speditionen kostenlos in die Hochwassergebiete gebracht. Momentan sehen viele Hilfsorganisationen jedoch lieber Geld- als Sachspenden.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Die Hilfskräfte in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind nach der Hochwasser-Katastrophe buchstäblich überwältigt von Spenden. Der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz bittet darum, keine Sachspenden wie Kleidung, Hygieneartikel und Gebrauchsgegenstände mehr zu den Sammelstellen zu bringen.

„Im Moment kommt soviel an, dass es für die Helfer schwierig ist, den Überblick zu behalten“, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz der Deutschen Presse-Agentur. Der Eifelkreis bat mit Blick auf die vielen bisher gespendeten Kleider und Lebensmittel vorerst um Zurückhaltung: „Die Kreisverwaltung dankt für die zahlreichen Angebote, weist jedoch noch einmal darauf hin, dass Sachspenden zum jetzigen Zeitpunkt in ausreichender Menge vorhanden sind“, hieß es in einer Mitteilung.

Auch der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU) ruft zu Spenden auf, aber weist darauf hin: „Nach meinen Informationen sind Sachspenden derzeit ausreichend vorhanden, die Lager überfüllt. Daher wäre es wünschenswert, wenn die Bevölkerung auch in anderer Form die Betroffenen unterstützen könnte. Dies gilt natürlich nicht nur für Rheinland-Pfalz, sondern auch für Nordrhein-Westfalen, wo die Not der betroffenen Menschen genauso groß ist.“ Die Feuerwehr St. Ingbert musste am Sonntag eine Spendenaktion nach kurzer Zeit schon wieder stoppen.

„Es besteht vielerorts das Problem, dass zusätzliche Spenden nicht verwaltet und gelagert werden können“, heißt es aus dem Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Auch an anderen Orten mussten Menschen schon abgewiesen werden, weil es keinen Platz für noch mehr Dinge gibt.

Deshalb sagen viele: Wer helfen will, sollte besser Geld spenden, etwa an die Hilfsorganisationen. Das haben auch schon viele Leute gemacht. So können die Organisationen gezielter das anschaffen, was sie für ihren Einsatz und für die betroffenen Menschen brauchen. Das können zum Beispiel Pumpen sein, um das Wasser abzupumpen, aber auch Essen für die Helfer vor Ort.

Deswegen sind nun Geldspenden an unter anderem folgende Spendenkonten sinnvoller:

  • Spendenkonto für Feuerwehrangehörige, Landesfeuerwehrverband RLP gemeinsam mit der THW-Stiftung: DE86 5765 0010 0020 0135 95
  • Spendenkonto „Hochwasser“ bei der Kreissparkasse Ahrweiler: DE86 5775 1310 0000 3394 57
  • Landeshauptkasse Mainz, Stichwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“: DE78 5505 0120 0200 3006 06
  • Spendenkonto der IHK Koblenz, Stichwort „IHK Koblenz Hochwasserhilfe“: DE96 5776 1591 0159 2132 01
  • Stiftung THW: DE03 3705 0198 1900 4433 73
  • Aktion Deutschland Hilft e.V.: DE62 3702 0500 0000 1020 30

Freiwillige, die direkte Hilfe leisten wollen, können sich hier melden: Die Verbandsgemeinde Adenau bietet eine Online-Plattform zur Registrierung für freiwillige Helfer an. Beim Kreis Ahrweiler können sich Helfer telefonisch unter (02641) 975 900 oder per E-Mail an hochwasserhilfe@kreis-ahrweiler.de melden.

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