Hoch "Peggy" bringt den Sommer
Berlin/Saarbrücken. Kaum ist der Frühling da, wird es vorübergehend sommerlich warm. Nach einem trüben Freitag verziehen sich am Samstag die Regenwolken, Hoch "Peggy" bringt subtropische Luft aus Südwesten und den ersten Sommertag des Jahres. Davon sprechen Meteorologen, wenn das Thermometer über 25 Grad klettert - was morgen in Teilen Deutschlands passieren dürfte
Berlin/Saarbrücken. Kaum ist der Frühling da, wird es vorübergehend sommerlich warm. Nach einem trüben Freitag verziehen sich am Samstag die Regenwolken, Hoch "Peggy" bringt subtropische Luft aus Südwesten und den ersten Sommertag des Jahres. Davon sprechen Meteorologen, wenn das Thermometer über 25 Grad klettert - was morgen in Teilen Deutschlands passieren dürfte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet jedenfalls am Oberrhein mit Höchstwerten von 27 Grad. Der Sommer würde also seine erste Aufwartung machen. "Das ist sehr früh", sagt DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Eine deutschlandweite Statistik über den ersten Sommertag des Jahres liegt der Behörde nicht vor. In Frankfurt am Main sei die Marke in den vergangenen drei Jahren aber erst am 29. April (2010), 11. April (2009) oder gar erst am 17. Mai (2008) erreicht worden, erklärt Kirsche. Ungewöhnlich sei auch, dass das Wochenende bundesweit hohe Temperaturen von bis zu 24 Grad bringen könnte, hieß es.Im Saarland erwartet die DWD-Expertin Dorothea Paetzold am Samstag bis zu 26 Grad: "Diesen Tag sollte man unbedingt genießen, denn es kann im April natürlich immer wechselhaft sein." Doch zunächst sind sogar neue Wärmerekorde möglich. Bislang liegt die Bestmarke für die ersten zehn Apriltage in Saarbrücken laut DWD bei 23,3 Grad, gemessen am 6. April 1961. In Berus (23,0) und Tholey (21,8) wurden die Anfang-April-Rekorde im Jahr 2009 gemessen. Der deutschlandweite Höchstwert beträgt übrigens 27,5 Grad und wurde ebenfalls am 6. April 1961 gemessen - in Freiburg.
Für Karsten Brandt vom privaten Wetterdienst "Donnerwetter.de" sind sommerliche Werte im April jedoch keine Seltenheit. Über 25 Grad würden in Westdeutschland jedes zweite Jahr, im Osten jedes dritte Jahr gemessen. Der zu Ende gegangene zweitsonnigste März seit die Sonnenscheindauer gemessen wird, macht Brandt zufolge Hoffnung auf einen schönen Sommer. Eine Hochdrucklage Ende März setze sich häufig im April fort und werde statistisch in drei von vier Jahren von viel Sonne im Juni und Juli gefolgt: "Das lässt sehr hoffen."
Das schöne Wetter beschert der Vegetation einen Schnellstart. Die Kirschbaumblüte werde sich innerhalb der nächsten zwei Wochen von Südwesten nach Nordosten ausbreiten, sagt Brandt. Im Schnitt beginne die Kirschbaumblüte heute dank kontinuierlich wärmerer Temperaturen bis zu zehn Tage früher als noch in den 50er Jahren. Damit steige aber die Gefahr von Frostschäden, da bis Anfang Mai nachts noch Minustemperaturen möglich seien.
Die Gastronomen nehmen die Wetterprognosen als gutes Omen für das Geschäft 2011. "Wir hoffen auf ein besseres Frühjahr als 2010", sagt die Sprecherin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Stefanie Heckel. Auf den langen Winter sei vergangenes Jahr ein extrem verregneter Frühling und ein nicht gerade schöner Sommer gefolgt.
Der Einfluss von Hoch "Peggy" wird nach der Prognose des DWD bereits am Sonntag durch Tiefausläufer von der Nordsee getrübt. Sie bringen vor allem im Westen teils gewittrige Regenfälle und sorgen am Montag voraussichtlich bundesweit für wechselhaftes Wetter. Zur Wochenmitte gerät Deutschland aber wieder unter Hochdruckeinfluss. dapd/dpa/tho
