Hinterbliebene von Germanwings-Opfern attackieren Lufthansa

Berlin · Vier Monate nach dem Absturz der Germanwings-Maschine erheben Hinterbliebene von Opfern schwere Vorwürfe gegen Lufthansa-Chef Carsten Spohr. In einem gestern von dem Opfer-Anwalt Elmar Giemulla veröffentlichten Brief kritisieren Angehörige der ums Leben gekommenen Schüler und Lehrerinnen aus dem westfälischen Haltern unter anderem das Entschädigungsangebot.

Sie werfen Spohr zudem vor, dass sich der Konzern nicht entschuldigt und er nicht mit ihnen gesprochen habe. "Was Sie uns Eltern als Anerkennung unseres Leides angeboten haben, ist kein ‚dafür gerade stehen'", heißt es im Brief. "Das Leben eines jeden unserer Kinder und unseren Schmerz mit 45 000 Euro zu bemessen, beleidigt uns und vor allem unsere Kinder zutiefst." Alle Zeit und alles Geld, "das wir für die Jahre unserer Kinder verwendet haben", sei "fortgerissen" worden mit der Tat eines Piloten aus dem Lufthansa-Konzern. "Wenigstens das muss ersetzt werden", fordern die Hinterbliebenen.

Lufthansa zeigte Verständnis für die Reaktion der Hinterbliebenen, wandte sich aber zugleich gegen einzelne Vorwürfe. Das Unternehmen verstehe, "dass die Angehörigen emotional reagieren und auch wütend sind", sagte ein Konzernsprecher . Mit den angebotenen Summen gehe Lufthansa aber deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.

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