Hebamme wegen sieben Mordversuchen vor Gericht

München · Sie wäre bei der Geburt ihres Kindes beinahe gestorben. Nach dem Kaiserschnitt traten Blutungen auf, die die Ärzte nicht stillen konnten. Über Tage musste sie immer wieder operiert werden. 44 Transfusionen waren nötig, um ihr Leben zu retten.

Sie kann seither keine Kinder mehr bekommen. Gestern saß die Frau im Landgericht München derjenigen gegenüber, die für ihr Martyrium verantwortlich sein soll - und die ihr doch eigentlich helfen sollte. Ihre Hebamme steht wegen ungeheuerlicher Vorwürfe vor Gericht: Sie soll versucht haben, sie bei der Geburt ihres Kindes zu töten - so wie sechs weitere Frauen im hessischen Bad Soden und am Münchner Klinikum Großhadern.

Was die Staatsanwaltschaft der Hebamme vorwirft, klingt unglaublich: Die 34-Jährige soll Frauen vor Kaiserschnitt-Geburten heimlich Heparin verabreicht haben - ein Mittel, das die Blutgerinnung hemmt. Die Patientinnen wären ohne Not-Operationen verblutet. In einem Fall soll die Hebamme sogar ein Mittel verabreicht haben, das bei Abtreibungen eingesetzt wird. Das Motiv der Frau laut Anklage: "Aufwertung ihres Selbstwertgefühls" und "insgeheime Demonstration einer Überlegenheit". Die Angeklagte äußerte sich gestern nicht

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