Hurrikan in den USA „Harvey“ bringt Texanern das Verderben

Houston · Die Behörden haben den Hurrikan inzwischen zum Sturm herabgestuft. Die Lage bleibt ernst. Jetzt drohen Überflutungen.

 Die Kraft des Hurrikans Stufe vier lässt sich nur erahnen – an den verheerenden Auswirkungen, die der heftige Sturm tags zuvor in Texas angerichtet hat.

Die Kraft des Hurrikans Stufe vier lässt sich nur erahnen – an den verheerenden Auswirkungen, die der heftige Sturm tags zuvor in Texas angerichtet hat.

Foto: dpa/Courtney Sacco

Der Wirbelsturm „Harvey“ hat im US-Staat Texas schwere Verwüstungen angerichtet und mindestens zwei Menschen den Tod gebracht. Nach einem ersten Toten in der Küstenstadt Rockport bestätigte die Polizei laut dem US-Sender ABC, dass ein weiterer Mensch bei Überschwemmungen in der Metropole Houston ums Leben kam. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, und der Nationale Wetterdienst warnten vor sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen auch in den kommenden Tagen.

„Harvey“ war am späten Freitagabend mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde bei Rockport auf Land getroffen. Dort hatte er sich zwar von einem Hurrikan der Kategorie 4 zu einem Tropensturm abgeschwächt. Er blies aber immer noch stark genug, um schwere Schäden anzurichten und Regen durch die Straßen zu peitschen.

Abbott erklärte 50 Bezirke zu Notstandsgebieten, mehr als 300 000 Menschen waren am Samstag ohne Strom. Fernsehstationen zeigten Videos von umgestürzten Bäumen und überfluteten Straßen, etwa in Houston und auf der Insel Galveston vor der texanischen Küste. In Rockport wurden mehrere Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Der Sender CNN zitierte Meteorologen, es sei damit zu rechnen, dass einige Gebiete „für Wochen oder Monate unbewohnbar“ seien.

Der Nationale Wetterdienst warnte vor heftigen Regenfällen und „gefährlichen Überschwemmungen“, die das texanische Binnenland heimsuchen könnten. Unter anderem wegen eines im Norden liegenden Hochdruckgebiets kann der Sturm nicht weiter ins Inland ziehen, sondern nur Schleifen drehen – und das zunehmend langsamer. Daher drohen nach Angaben Abbotts manchen Orten zwischen Corpus Christi im Westen und Houston im Osten zwischen 500 und 750 Millimeter Regen pro Quadratmeter – mancherorts mehr als es dort binnen eines Jahres regnet. Im Südosten des Staates wurden 4500 Häftlinge vorsorglich aus einem Gefängnis in Rosharon auf andere Anstalten verteilt, weil ein nahe gelegener Fluss über die Ufer zu treten drohte.

US-Präsident Donald Trump habe angekündigt, das Katastrophengebiet zu besuchen, sobald es die Lage vor Ort erlaube, zitierten Medien einen Regierungsbeamten. Bereits am Freitag hatte Trump auf Ersuchen von Gouverneur Abbott den Notstand ausgerufen: Damit können Regierungsgelder für Hilfsmaßnahmen nach Texas fließen.

Das Wochenende verbrachte Trump auf dem Präsidenten-Landsitz Camp David. Dort hielt er sich dem Weißen Haus zufolge ständig über die Entwicklung auf dem Laufenden und stand in Kontakt zu den wichtigsten Koordinatoren von Katastrophenhilfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort