Happy birthday, Mr. President . . .

Los Angeles · Das berühmteste Kleid der berühmtesten Blondine der Welt kommt unter den Hammer. Darin sang die Monroe 1962 ihr skandalöses Geburtstagsständchen an John F. Kennedy, ihren Präsidenten. Und Geliebten.

Der Auftritt war ein Skandal und wurde sofort zur Legende. Als Marilyn Monroe am 19. Mai 1962 auf die Bühne des Madison Square Gardens in New York trat und ein Geburtstagsständchen für den im Publikum sitzenden US-Präsidenten John F. Kennedy ins Mikrofon hauchte, hielten 15 000 Gäste den Atem an. Zwei Monate zuvor hatte die Schauspielerin eine Affäre mit dem Präsidenten - und die Art und Weise, wie sie nun in ihrem aufreizenden Kleid im Scheinwerferlicht ihr intim wirkendes "Happy Birthday" sang, heizte die Gerüchteküche dermaßen an, dass Kennedy jeden Kontakt mit Monroe abbrach. Morgen wird das Skandal-Kleid in Los Angeles versteigert.

Monroes Lied bei der Gala, mit der zehn Tage vor dem eigentlichen Geburtstag des Präsidenten Spenden für Kennedys Demokratische Partei gesammelt wurden, wurde nicht zuletzt wegen des Kleides mit seinen tausenden glitzernden Steinen zu einer gewagten Nummer. Am Mikrofon streifte Monroe ihre weiße Hermelin-Stola ab, was den Effekt des hautfarbenen Hauchs Seide des Modeschöpfers Jean Louis noch verstärkte. Das Kleid saß so eng, dass Monroe nach einigen Berichten regelrecht hineingenäht werden musste und deshalb später als geplant auf die Bühne kam. Platz für Unterwäsche blieb nicht.

Wie so vieles im Leben des Sex-Symbols erhielt die Gala in New York im Nachhinein eine tragische Note. Das Lied war der letzte große Auftritt der damals 35-Jährigen und ihre letzte Begegnung mit dem Präsidenten. Auch wenn seine Frau Jackie an dem Abend fehlte, wurden dem als Frauenheld bekannten Kennedy die Gerüchte über sein Techtelmechtel mit Monroe ein wenig zu heiß. Keine drei Monate später, am 5. August 1962, schluckte Monroe eine Überdosis Schlaftabletten.

Ihre Kleider und andere Teile ihrer Hinterlassenschaft vererbte Monroe dem Schauspiellehrer Lee Strasberg, der sie in den 1950er Jahren unterrichtet hatte; in den Jahrzehnten nach Monroes Tod nahm Strasbergs Familie Millionensummen durch den Verkauf von Einzelstücken ein. Vor 17 Jahren erzielte die Versteigerung von mehreren Kleidern, Schmuck und Einrichtungsgegenständen Monroes einen Erlös von insgesamt mehr als 13 Millionen Dollar . Darunter war auch das "Happy Birthday"-Kleid, das allein knapp 1,3 Millionen brachte. Gekauft hatte es Monroe für 11 000 Dollar .

Nun kommt das berühmte Kleid erneut unter den Hammer. Für das bisher teuerste Monroe-Kleid - das der Star in der berühmten U-Bahnschacht-Szene aus dem Film "Das verflixte 7. Jahr" trug - legte ein unbekannter Fan vor fünf Jahren 5,6 Millionen Dollar hin. Ein Kleid aus "Blondinden bevorzugt" brachte ebenfalls mehr als eine Million. Daren Julien, Chef des gleichnamigen Auktionshauses in Los Angeles und Ausrichter der morgigen Versteigerung, hält einen neuen Rekord mit dem "Happy Birthday"-Kleid für möglich. Sein Auktionshaus preist die Versteigerung als Gelegenheit an, die nur einmal im Leben kommt. Monroes Kennedy-Kleid sei wichtiger als andere Kleidungsstücke des Stars, sagte Julien nach Medienberichten. "Es ist politisch. Es ist historisch. Es ist Mode. Es ist Hollywood."

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