Missbrauchsskandal Haiti entzieht Oxfam vorerst die Arbeitserlaubnis

Port-au-Prince · Nach dem Skandal um sexuelles Fehlverhalten hat die haitianische Regierung der Hilfsorganisation Oxfam Großbritannien vorläufig die Arbeitserlaubnis für die Karibikinsel entzogen. „Diese Fälle von sexuellem Missbrauch und sexueller Ausbeutung wurden von den Verantwortlichen der Organisation nie gemeldet“, sagt Planungsminister Aviol Fleurant.

Es sei ein schwerer Fehler gewesen, dass Oxfam die örtlichen Behörden nicht früher über die Vorfälle informiert habe. Die Suspendierung soll zunächst für zwei Monate gelten. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte Oxfam Großbritannien in Haiti zur unerwünschten Organisation erklärt werden, sagt Fleurant.

Der Pressesprecher von Oxfam Deutschland, Steffen Küßner, betonte am Freitag in einer Stellungnahme: „Die Programme anderer Oxfam-Organisationen (Italien, Spanien, Quebec) laufen ‎weiter.“ Zuletzt waren Berichte über Sex-Partys von Oxfam-Mitarbeiter mit Prostituierten 2011 in Haiti bekannt geworden worden. Einem Report zufolge kam es dort zudem zu sexueller Ausbeutung, Belästigung und Einschüchterung durch Mitarbeiter, die den Menschen in dem Land helfen sollten. Sieben Angestellte, darunter der Oxfam-Leiter für Haiti, mussten gehen. Oxfam ist bereits seit 1978 in Haiti aktiv.

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