Gute Noten für Spitzenköche im Saarland"Koch des Jahres" ist Andree Köthe aus Nürnberg

Saarbrücken/München. Zur absoluten Spitzenklasse in Deutschland gehören auch im neuen "Gault Millau"-Restaurantführer wieder zwei saarländische Häuser. Der Saarbrücker Klaus Erfort verteidigt mit seinem Gästehaus in der Mainzer Straße die Topwertung von 19,5 Punkten - die theoretisch möglichen 20 Punkte wurden in Deutschland bislang noch nie vergeben

 Mit seinem Gästehaus und mit der Schlachthof Brasserie im "Gault Millau" vertreten: Klaus Erfort. Foto: Reinhardt

Mit seinem Gästehaus und mit der Schlachthof Brasserie im "Gault Millau" vertreten: Klaus Erfort. Foto: Reinhardt

Saarbrücken/München. Zur absoluten Spitzenklasse in Deutschland gehören auch im neuen "Gault Millau"-Restaurantführer wieder zwei saarländische Häuser. Der Saarbrücker Klaus Erfort verteidigt mit seinem Gästehaus in der Mainzer Straße die Topwertung von 19,5 Punkten - die theoretisch möglichen 20 Punkte wurden in Deutschland bislang noch nie vergeben. "Erfort will die Kulinarik nicht neu erfinden, sondern ihr bloß in aller Bescheidenheit das absolute Optimum abgewinnen", urteilen die "Gault Millau"-Kritiker.Christian Bau von Victor's Gourmetrestaurant Schloss Berg in Perl-Nennig behauptet seine 19 Punkte, er gehört damit ebenfalls zur Gourmet-Elite in Deutschland.

Hinter den beiden Köchen, die auch im Michelin mit drei Sternen glänzen, folgen im "Gault Millau" drei Restaurants mit 16 Punkten, was in etwa mit einem Michelin-Stern vergleichbar ist. Wie im letzten Jahr sind dies das Le Noir in Saarbrücken (Jens Jakob) und das Restaurant Kunz in St. Wendel-Bliesen (Alexander Kunz). Neu in diesen Kreis aufgestiegen ist Cliff Hämmerle von Hämmerle's Restaurant in Blieskastel-Webenheim, der damit seinen gerade errungen Michelinstern bestätigt.

Auf 15 Punkte bringen es diesmal zwei Adressen: die Villa Fayence von Bernhard Michael Bettler in Wallerfangen und - ebenfalls ein Aufsteiger - die Schlachthof Brasserie in Saarbrücken. Das wie ein Pariser Bistro eingerichtete Haus ist das zweite Standbein von Klaus Erfort, er führt zusammen mit Richard Bard die Geschäfte. "Die 16 Punkte sind der Lohn für unsere engagierte Arbeit", freut sich Erfort, "Küchenchef Philip Metz, Serviceleiterin Silke Huber und ihre Teams haben sich das verdient." Mit den 19,5 Punkten fürs Gästehaus und den jetzt 16 für die Schlachthof Brasserie mit klassischer Bistroküche hat Klaus Erfort seine Ziele erreicht: "Besser aufstellen kann man sich nicht mehr."

Mit 14 Punkten wurden im neuen Gault Millau zwei weitere Saarbrücker Restaurants bewertet: das Hashimoto und Kuntze's Handelshof. 13 Punkte schließlich gibt es für die Rützelerie Geiß in Kirkel. München/Nürnberg. Über den Titel "Koch des Jahres" im "Gault Millau 2012" darf sich Andree Köthe vom Nürnberger Restaurant "Essigbrätlein" freuen. Der 47-Jährige ist für "Gault-Millau"-Chefredakteur Manfred Kohnke "der Pionier der deutschen Gewürz- und derzeit so modischen Gemüseküche". Er kochte "schon vor zehn Jahren sein Gemüse aus der Neben- in die Hauptrolle und bot Fleisch wie Fisch als Beilage dar". Seine "intellektuelle, aber unprätentiöse Küche" bietet nur ein maximal siebengängiges Menü. "Hauchdünne, kurz al dente blanchierte Scheibchen und würzig-knackige Blattstiele vom Radieschen gibt es als zungestreichelnden Balsam zur Seeforelle, Blumenkohl als feine Creme und in hauchdünnen, rohen Scheiben zu glasig angegartem Wildsaibling", schwärmt der Chefredakteur. Als "immer lästigere Störung" empfindet er dagegen die "Überpräsenz des Service in der deutschen Spitzengastronomie." Der Service komme heute doppelt so oft an den Tisch wie vor zehn Jahren. Das nerve. tr

Foto: Karmann/dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort