Genesungswünsche zum Geburtstag

Grenoble · Die Anteilnahme an Michael Schumachers Schicksal ist riesig. Gerade jetzt – zu seinem 45. Geburtstag – wünschen ihm Millionen Menschen, dass es ihm bald besser geht. Doch bisher gibt es keine Entwarnung.

Eigentlich wollte Michael Schumacher seinen Geburtstag mit Freunden und Familien wieder in seinem französischen Weihnachts- und Winterdomizil feiern. Nach seinem schweren Skiunfall in Méribel haben nun alle nur noch einen Wunsch zu Schumachers 45. Geburtstag heute: Dass er überlebt und gesund wird. "Get well soon Schumi" - die Aufschrift auf einem Shirt, das Schumacher-Kumpel Lukas Podolski, Per Mertesacker und einige Mitspieler vom englischen Fußball-Verein FC Arsenal zeigten, sprach Millionen Menschen aus dem Herzen.

Gestern gab es noch keine Entwarnung. Das Universitätskrankenhaus von Grenoble und Managerin Sabine Kehm erklärten, dass keine weiteren Stellungnahmen geplant seien. Das würde bedeuten, dass sich Schumacher mit seinen schweren Kopfverletzungen weiterhin in einem stabilen, aber kritischen Zustand befindet. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister schwebt seit seinem Skiunfall am vergangenen Sonntag zwischen Leben und Tod. Zweimal wurde er wegen seiner schweren Kopfverletzungen operiert. Noch immer hat er Hirnblutungen, nachdem er mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt war. Sein Helm soll dabei zerborsten sein.

Für Schumacher, der Ende 2012 seine Karriere endgültig beendete, wäre es eigentlich eine von bislang wenigen Geburtstagsfeiern in den vergangenen zwei Jahrzehnten geworden, ohne an die Schufterei für die folgende Formel-1-Saison denken zu müssen. Meist nutzte er die Weihnachts- und Silvesterzeit zum Durchatmen und Krafttanken. Seit einiger Zeit verbrachte er seine Geburtstage mit Familie und Freunden in Méribel und war auch über Weihnachten und Silvester dort. Diesmal änderte ein kurzer Schwung mit den Skiern am 29. Dezember alle Pläne. Schumacher war bei dem Unfall nicht schnell unterwegs, er befand sich in einem eher flachen Tiefschnee-Bereich zwischen zwei markierten Pisten.

"Wenn man eine Sache beherrscht, kann man auch das Risiko kalkulieren. Und der Rest Risiko, den man nicht mehr kalkulieren kann, den gibt's überall im Leben. Das ist dann Schicksal. So sehe ich das", sagte Schumacher einmal in einem Interview. Er spulte unzählige Kilometer in über 700 PS-starken Formel-1-Rennwagen ab. Er überstand fast zwei Jahrzehnte mehr oder weniger unbeschadet - bei seinem schwersten Unfall 1999 in Silverstone erlitt er einen Schien- und Wadenbeinbruch. 98 Tage später war Schumacher zurück. Ein schöneres Geschenk als die ersehnte Entwarnung könnte es für alle an Michael Schumachers 45. Geburtstag nicht geben.

Zum Thema:

HintergrundNeben seiner Familie stehen auch langjährige Wegbegleiter Michael Schumacher zur Seite.Jean Todt: Der einstige Ferrari-Chef ist ein enger Freund. Er und Schumacher brachten Ferrari einst zurück auf die Siegerstraße.Ross Brawn: Der Ingenieur war an allen sieben Titeln Schumachers beteiligt. Ohne ihn wäre der Deutsche 2010 sicher nicht in die Formel 1 zurückgekommen.Sabine Kehm: Seit fast anderthalb Jahrzehnten begleitet die ehemalige Journalistin Schumacher. Zuerst als Sprecherin, seit rund vier Jahren als Managerin. Sie folgte auf Willi Weber, der den Formel-1-Piloten über 20 Jahre betreute. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort