Geliebte des Präsidenten?

Washington. Lüge oder Beichte - auf jeden Fall schlägt sie ein wie eine Bombe: Die Enthüllung einer angeblichen Ex-Geliebten von US-Präsident John F. Kennedy verblüfft die US-Nation. Jahrzehntelang hat sie geschwiegen - nun outet sich Mimi Alford in ihren Memoiren. Kennedy habe im Bett seiner Frau Jacky das erste Mal mit ihr geschlafen, berichtet Alford

Washington. Lüge oder Beichte - auf jeden Fall schlägt sie ein wie eine Bombe: Die Enthüllung einer angeblichen Ex-Geliebten von US-Präsident John F. Kennedy verblüfft die US-Nation. Jahrzehntelang hat sie geschwiegen - nun outet sich Mimi Alford in ihren Memoiren. Kennedy habe im Bett seiner Frau Jacky das erste Mal mit ihr geschlafen, berichtet Alford. Die damals 19-jährige Mimi habe daraufhin eineinhalb Jahre lang ein Verhältnis mit Kennedy gehabt.Demnach startete die heiße Affäre vier Tage nach Alfords Dienstbeginn im Weißen Haus. Ein enger Vertrauter des Präsidenten habe Mimi zum Schwimmen in Kennedys Pool eingeladen, berichtete sie in Auszügen eines TV-Interviews. Der Präsident höchstpersönlich sei auf die junge Praktikantin zugeschwommen und habe sie angesprochen. "Ich habe mir nichts dabei gedacht", erklärte Alford. Tags darauf habe der damals 45-jährige Präsident sie zu einer persönlichen Tour durchs Weiße Haus eingeladen. Er sei schnurstracks mit ihr auf das Schlafzimmer seiner Frau zugesteuert. "Ich spürte, wie er immer näher kam", schreibt Alford in ihren Memoiren ("Once Upon a Secret: My Affair With President John F. Kennedy and Its Aftermath"), die heute erscheinen. "Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren." Dann habe er mit ihr geschlafen - im Bett von Jackie Kennedy. Daraus habe sich eine lange Affäre entwickelt. "Ich hatte ein paar Zweifel - aber nicht genug", erklärte die vornehm wirkende blonde Frau im TV-Interview. Kennedy habe diese starke Aura gehabt. Sie habe sich durch seine Annäherung als etwas Besonderes gefühlt: "Ich hätte mich schuldig fühlen sollen. Er war mit Mrs. Kennedy verheiratet, aber ich hatte keine Schuldgefühle." Kennedy habe sie vielleicht nicht geliebt, aber doch spürbar gemocht, meint Alford. Sie habe ihrem späteren Mann versprochen, niemals über diese Affäre zu reden.

Doch dann veröffentlichte der US-Historiker Robert Dallek 2003 seine Biografie "An Unfinished Life". In 38 Worten erwähnt Dallek darin Kennedys Affäre mit einer Praktikantin. Die "New York Daily News" machte die Geliebte ausfindig. "Ich bin JFK's Mimi", lautete die Schlagzeile, in der Alford sich damals bekannte.

 In ihrem Buch berichtet die heute 69-jährige Mimi Alford über ihre Affäre mit John F. Kennedy. Das erste Mal hätten sich Praktikantin und Präsident im Bett der First Lady Jacqueline geliebt. Fotos: dpa

In ihrem Buch berichtet die heute 69-jährige Mimi Alford über ihre Affäre mit John F. Kennedy. Das erste Mal hätten sich Praktikantin und Präsident im Bett der First Lady Jacqueline geliebt. Fotos: dpa

"Ich denke, wenn du ein Geheimnis bewahrst, tust du es, weil du denkst, dass du dann sicher bist", erklärte die inzwischen pensionierte Mitarbeiterin einer Kirchengemeinde dem TV-Sender NBC. "Doch tatsächlich ist es tödlich." Zu reden sei ihr nicht leicht gefallen, gesteht die 69-Jährige.

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