Wegen technischer Probleme Frachtflugzeug lässt 89 Tonnen Kerosin über Saarland und Pfälzerwald ab

Saarland · Ein Frachtflugzeug hat am Freitagabend über dem Saarland und Teilen von Rheinland-Pfalz eine größere Menge Kerosin ablassen müssen. Die Gründe und Folgen.

Frachtflugzeug mit Kerosinablass - Über dem Saarland und Rheinland-Pfalz
Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Über dem Saarland und dem Pfälzerwald hat ein Flugzeug am vergangenen Freitag 89 Tonnen Kerosin abgelassen. Das teilte die Deutsche Flugsicherung mit.

Das Transportflugzeug, eine Boeing 747, war in Hahn gestartet und für die Frachtfluggesellschaft Magma Aviation Richtung Mumbai unterwegs. Kurz nach dem Start meldete der Pilot einen Treibwerkschaden aufgrund von Vogelschlag. Er brach den Flug daher ab und landete außerplanmäßig in Lüttlich zwischen, nachdem er über dem Saarland und dem Süden von Rheinland-Pfalz mehrere Schleifen drehte und Treibstoff abließ.

Der Treibstoffschnellablass, auch Fuel Dumping genannt, ist laut Luftfahrt-Bundesamt eine Notfallmaßnahme, die etwa dann erforderlich wird, wenn ein Luftfahrzeug mit einem höheren als dem zulässigen Landegewicht abhebt und ein Problem auftritt, das die direkte Landung des Flugzeugs erforderlich macht.

Jeder Treibstoffablass ist meldepflichtig. Die Deutsche Flugsicherung verzeichnet im Jahr 2022 bis zum 4. August 18 Fälle von Fuel Dumping über der Bundesrepublik – mit dem aktuellen Vorfall sind es jetzt 19. Im laufenden Jahr wurde über dem Saarland dreimal Kerosin abgelassen, zuletzt 0,7 Tonnen am 5. Juni. Der Grund waren jeweils technische Probleme.

So entstand der Luftraum TRA Lauter
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Foto: dpa/Boris Roessler

Das Umweltbundesamt bewertet Treibstoffschnellablässe als unproblematisch. In der Untersuchung „Treibstoffschnellablass aus Luftfahrzeugen: Wirkungen auf Umwelt und Gesundheit“ aus dem Jahr 2020 heißt es, es bestünden „nach derzeitigem Wissensstand keine kritischen Umweltauswirkungen von Treibstoffschnellablässen auf Boden, Grundwasser, Luft und menschliche Gesundheit.“

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