30 Meter unter dem Meeresboden Forscher entdecken Überreste eines Urzeitwaldes vor der Antarktis

Bremerhaven · Forscher haben in der Nähe der Westantarktis eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: In bis zu 30 Metern Tiefe unter dem Meeresboden sind sie auf Spuren von Nadelhölzern und Baumfarnen gestoßen.

Dort habe es einen gemäßigten Regenwald gegeben, teilt das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) mit. Die Pflanzenüberreste stammen demnach aus der mittleren Kreidezeit vor 90 Millionen Jahren, die als Zeitalter der Dinosaurier gilt. „Der Fund hat uns sehr überrascht“, sagte der Erstautor der Studie, AWI-Geologe Johann Klages.

Die Analysen hätten ergeben, dass es in der Antarktis damals im Jahresschnitt zwölf Grad Celsius warm war – zwei Grad höher als in Deutschland im Jahr 2019. „Damit steht fest, dass die Antarktis eisfrei gewesen sein muss“, sagte Klages. Dafür habe es bislang keine eindeutigen Beweise gegeben. „Wir wussten nur, dass die Kreidezeit eine der wärmsten Zeiten war, aber hatten keine Hinweise aus der Gegend Nahe des Südpols.“

(dpa)
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