Flugzeug von Rakete abgeschossen?

Washington · Schoss die US-Navy vor 17 Jahren einen Passagierjet ab und hat sie dies anschließend vertuscht? Experten einer Untersuchungskommission geben an, sie seien damals zum Schweigen verurteilt worden.

Es sind aufsehenerregende Vorwürfe, die die Mitglieder einer Untersuchungskommission in den USA erheben: Der Absturz eines Jumbo-Jets der Fluggesellschaft Trans World Airlines (TWA) am 17. Juli 1996 vor Long Island (New York) sei nicht durch die Explosion eines Benzintanks, sondern durch Krafteinwirkung von außen verursacht worden. Denkbar sei der Abschuss durch eine Rakete. Möglicherweise durch einen Terroranschlag oder durch einen Fehler der US-Marine. Die hielt zum Zeitpunkt des Unglücks nahe der Absturzstelle im Atlantik Manöver ab. Bei dem Absturz der Boeing 747 mit der Flugnummer 800 starben 230 Menschen, die sich auf dem Flug nach Paris befanden, zwölf Minuten nach dem Start der Maschine vom JFK-Flughafen in New York.

Sechs Mitglieder der Expertengruppe, die damals den Vorfall untersuchte, melden sich jetzt in einer TV-Dokumentation zu Wort, die im Juli in den USA ausgestrahlt werden soll. Sie alle berichten übereinstimmend von einem Skandal: Schon damals hätten sie die Schlussfolgerung nicht mittragen wollen, dass technisches Versagen zum Absturz geführt hat. Allerdings seien sie von ihren Vorgesetzten zum Schweigen verurteilt worden. Möglicherweise sollte damit versucht werden, eine Schuldzuweisung an die Navy zu verhindern. Die Fachleute konnten sich erst jetzt zu Wort melden, weil sie als Pensionäre nicht mehr der Schweigepflicht unterliegen. Radardaten würden jedenfalls die These bestätigen, dass das Flugzeug durch Außenwirkung zum Absturz gebracht wurde, sagt Filmproduzent Tim Stalcup im Sender CNN. Und nicht, wie im offiziellen Untersuchungsbericht angegeben, durch einen fehlerhaften Draht im Haupttank. Der Filmemacher und die Mitglieder der Untersuchungsgruppe wollen nun erreichen, dass die Ermittlungen noch einmal neu aufgenommen werden.

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