Fische dürfen Füße anknabbern

Köln · Dutzende kleiner Fische scharen sich um die Füße des Kunden und knabbern eifrig die Hornhaut ab: Diese besondere Art der Pediküre ist künftig auch in Köln erlaubt. Das Verwaltungsgericht Köln verpflichtete die Stadt gestern, dem Betreiber eines Kosmetikstudios die Einrichtung eines Fisch-Spas zu genehmigen.

Die Stadt hatte dies ursprünglich verboten, weil sie die Nutzung von Fischen zu reinen Wellness-Zwecken nicht mit dem Tierschutz vereinbar sah. Die wenige Zentimeter großen Kangalfische - auch Saugbarben oder Garra Rufas genannt - leben natürlicherweise unter anderem in der türkischen Kangalregion und knabbern die Hautschuppen anderer Lebewesen ab. In asiatischen Ländern setzen viele Studios die Fische schon seit langem ein.

Die Stadt Köln berief sich bei ihrem Verbot auf eine Richtlinie des nordrhein-westfälischen Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Demnach würden den Fischen "unvermeidbare Schmerzen, Leiden und Schäden" zugefügt, die "mit einem vernünftigen Grund nicht in Einklang zu bringen" seien.

"Das Füße-Knabbern ist für die Fische keine Tierquälerei , sondern das ist wie ein kleiner Snack für sie", argumentiert Peter Siegmann, Geschäftsführer einer Berliner Firma, die Garra Rufas züchtet. Das Kölner Verwaltungsgericht folgte den Argumenten des Klägers, der "ein sehr schlüssiges und tierschutzgerechtes Konzept" präsentiert habe.

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