Faszination Fliegen im Museum

Friedrichshafen. Mit dem neuen Museum am Flughafen Friedrichshafen kehrt die Firma Dornier an ihre Geburtsstätte zurück. Wo einst der Flugzeugpionier Claude Dornier (1884-1969) am Reißbrett seine fliegenden Kisten entwarf, steht heute ein modernes geschwungenes Gebäude

Friedrichshafen. Mit dem neuen Museum am Flughafen Friedrichshafen kehrt die Firma Dornier an ihre Geburtsstätte zurück. Wo einst der Flugzeugpionier Claude Dornier (1884-1969) am Reißbrett seine fliegenden Kisten entwarf, steht heute ein modernes geschwungenes Gebäude. Dorniers Erbe und die Geschichte des Unternehmens im Spiegel der Zeitgeschichte werden in einem Haus lebendig, das einem Hangar nachempfunden ist. Eingebettet in einen 25 000 Quadratmeter großen Landschaftspark ist das Museum mit seiner leichten und luftigen Architektur ein Hingucker - zumal der weltbekannte Lichtkünstler James Turell es nachts in verschiedene Farben taucht.

Im Innern dominieren Weißtöne, die die fast 400 Exponate auf 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche voll zur Geltung kommen lassen. "Wir möchten zum Nachdenken anregen und zu großen Ideen inspirieren", sagt Museums-Projektleiter und Enkel Cornelius Dornier.

Heute öffnet das Museum seine Tore fürs Publikum: 150 000 Besucher werden im ersten Jahr erwartet. Der in Kempten geborene Claude Dornier war nach seinem Maschinenbaustudium 1910 am Bodensee in die Dienste des Luftschiffbauers Ferdinand Graf von Zeppelin (1838-1917) getreten. Dieser richtete dem talentierten jungen Mann die Versuchsabteilung "Do" ein - eine Holzbaracke.

Dort beginnt Dornier als einer der Ersten, mit Flugzeugen aus Metall zu experimentieren, während bis dahin Holz und Leinwand dominiert hatten. 1915 entstand das Riesen-Flugboot "RS 1". In den 20er Jahren begründeten die Wasserflugzeuge "Wal" und "Do X" den Weltruhm Dorniers. Eine Zeitreise durch dessen Karriere und die Entwicklung der Luft- und Raumfahrt kann der Besucher in der so genannten Museumsbox unternehmen. Filme, Videos und Flugzeugmodelle veranschaulichen die Geschichte. Für Kenner aber besonders spannend dürfte es sein, die echten Dornier-Flugzeuge aus nächster Nähe zu bestaunen. Zwölf Originale sind im Gebäude und im Freigelände zu sehen.

Die Idee zu dem Museum hatte Silvius Dornier, ältester noch lebender Sohn von Claude Dornier. Für den Dornier-Flugzeugbau kam 1996 mit dem Verkauf an Fairchild das Ende. Weitere Unternehmensteile sind im Luft- und Raumfahrtkonzern EADS aufgegangen.

Auf einen Blick

Das Dornier Museum Friedrichshafen ist von Mai bis Oktober täglich von neun bis 17 Uhr und von November bis April (Di bis So) von zehn bis 17 Uhr geöffnet. Informationen unter Telefon: 0 75 41/7 00 56 00.

Im Internet unter: www.dorniermuseum.de