Falsche Kinderärztin zu Bewährungsstrafe verurteilt

Hamburg. Sie hatte keinen Abschluss in der Tasche, praktizierte aber trotzdem erfolgreich als Kinderärztin: Ein Amtsgericht in Hamburg hat eine 34 Jahre alte falsche Medizinerin gestern wegen Urkundenfälschung, Missbrauchs von Berufsbezeichnungen sowie Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt

Hamburg. Sie hatte keinen Abschluss in der Tasche, praktizierte aber trotzdem erfolgreich als Kinderärztin: Ein Amtsgericht in Hamburg hat eine 34 Jahre alte falsche Medizinerin gestern wegen Urkundenfälschung, Missbrauchs von Berufsbezeichnungen sowie Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt. Zudem muss sie eine Geldbuße von 3600 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zahlen. Die Angeklagte habe sich über Gesetze hinweggesetzt, um ihren "Lebenstraum" zu verwirklichen, sagte die Richterin. Die Frau war während des Medizinstudiums durch eine Zwischenprüfung gefallen und konnte ihre Ausbildung deshalb nicht beenden. Trotzdem bewarb sie sich 2003 mit gefälschten Zeugnissen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf als Ärztin im Praktikum und ein Jahr später als Assistenzärztin. Sie arbeitete dort, bis sie im August 2007 entlarvt wurde. Der Betrug flog auf, als die Ärztekammer auf die Vorlage der Originale bestand. Die Frau zeigte sich daraufhin selbst an und legte ein Geständnis ab. Sie habe aus familiärem Leistungsdruck und aus Liebe zum Arztberuf gehandelt, sagte die 34-Jährige vor Gericht. Nach dem Scheitern ihres Studiums habe sie nicht die Kraft gehabt, sich Verwandten oder Freunden zu offenbaren. Später habe sie sich in eine "Welt der Selbsttäuschung" verstrickt, weil sie als Ärztin "glücklich" gewesen sei und den Gedanken an die Folgen verdrängt habe. "Es war ein großer, ein sehr schwerer Fehler." Ihre Vorgesetzten schätzten das Fachwissen der 34-Jährigen sehr, Behandlungsfehler machte sie laut einem Untersuchungsbericht nicht. dpa

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