Erneut Minderjährige aus Regionalzug gesetztBusfahrer der RSW und NVG nehmen zwei Kinder nicht mit

Berlin. Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen ist in Ostdeutschland eine Minderjährige aus einem Zug der Deutschen Bahn geschickt worden, weil sie keine gültige Fahrkarte dabei hatte

Berlin. Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen ist in Ostdeutschland eine Minderjährige aus einem Zug der Deutschen Bahn geschickt worden, weil sie keine gültige Fahrkarte dabei hatte. Eine Schaffnerin zwang am Montag eine 14-Jährige, die in einem Regionalzug von Berlin-Spandau aus auf dem Weg zur Schule war, zum Aussteigen, bestätigte ein Bahnsprecher gestern einen Bericht der "Berliner Zeitung". Danach hatte das Mädchen nur ein Freizeitticket bei sich und nicht gewusst, dass dieses erst nachmittags gültig ist. Für den Aufpreis habe sie nicht genug Geld dabei gehabt. Die an den drei Fällen beteiligten Bahnmitarbeiter seien zunächst vom Dienst ausgeschlossen worden, sagte der Bahnsprecher. Kinder seien wie Schutzbefohlene zu betrachten. Bundesweit müssen sich künftig alle Zugbegleiter schriftlich verpflichten, Minderjährige unter keinen Umständen aus Zügen zu verweisen. Wie der Bahnsprecher mitteilte, müssten die Zugbegleiter die Personalien aufnehmen und sich die Angaben notfalls über ihr Diensthandy von den Eltern bestätigen lassen. Das Unternehmen habe zudem gestern alle rund 750 Mitarbeiter im Bereich Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nochmals per SMS auf die gültige Regelung hingewiesen. Erst am Freitag war eine 13-jährige Schülerin im brandenburgischen Wittstock aus dem Zug gesetzt worden, weil sie ihre Monatskarte vergessen hatte. Mitte Oktober musste eine Zwölfjährige bei Rostock einen Zug verlassen und in der Dunkelheit zu Fuß nach Hause laufen. Die Bahn kündigte gestern auch an, die Zugbegleiter bezüglich kundenfreundlichen Verhaltens "nachzuschulen". Karl-Peter Naumann vomFahrgastverband "Pro Bahn" sagte, es sei positiv, wenn die Bahn bei Jugendlichen mit vergessenem Fahrschein Milde walten lasse. In Fällen, in denen Jugendliche randalierten oder betrunken seien, sollte man durchgreifen. afp/dpaSaarbrücken. Im Saarland haben sich im April und Mai dieses Jahres zwei ähnliche Fälle ereignet: Busfahrer ließen zwei Minderjährige ohne Fahrkarte nicht einsteigen. Dem 13-jährigen Steffen Herder, der mit einem Bus der Regionalbus Saar-Westpfalz (RSW) von Lebach nach Riegelsberg fährt, wurde zuvor der Geldbeutel samt Fahrkarte gestohlen. Der Busfahrer nahm den Jungen nicht mit.Keine Fahrt ohne KarteDessen Mutter, Heike Herder-Reinstädtler, beschwerte sich telefonisch. Vonseiten der RSW habe man ihr geantwortet, die Fahrer hätten die Anweisung, dass ohne Fahrkarte niemand mitfahren darf, berichtet Herder-Reinstädtler. Die elfjährige Anna Lena Biehl, die mit einem Bus der Neunkircher Verkehrsgesellschaft (NVG) von Ottweiler nach Wiebelskirchen fährt, hatte ihre Jahreskarte vergessen. Das Kind berichtete dem Busfahrer von seinem Missgeschick, woraufhin der die damals Zehnjährige nicht mitfahren ließ. Auch deren Mutter, Isabelle Biehl, beschwerte sich, unter anderem telefonisch. Es habe ihr bei der NVG aber niemand weiterhelfen können, sagt sie. Gerhard Schmidt, technischer Leiter bei der NVG, hingegen sagt, er selbst habe mit der Mutter telefoniert und ihr zugesichert, den Fahrer auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen. shi

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