Entführte Bankiersfrau Maria Bögerl ist tot

Heidenheim. Traurige Gewissheit nach mehr als drei Wochen fieberhafter Suche: Die entführte Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim ist tot. Laut Polizei handelt es sich bei der Frauenleiche, die am Donnerstag an einem Waldrand bei Heidenheim (Baden-Württemberg) entdeckt wurde, um die seit gut drei Wochen vermisste 54-Jährige. Dies ergab die Obduktion der Toten

Heidenheim. Traurige Gewissheit nach mehr als drei Wochen fieberhafter Suche: Die entführte Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim ist tot. Laut Polizei handelt es sich bei der Frauenleiche, die am Donnerstag an einem Waldrand bei Heidenheim (Baden-Württemberg) entdeckt wurde, um die seit gut drei Wochen vermisste 54-Jährige. Dies ergab die Obduktion der Toten. Maria Bögerl ist erstochen worden, teilen die Beamten mit. Von dem oder den Tätern gibt es keine heiße Spur. Ein Spaziergänger mit seinem Hund hatte die verweste Leiche am Donnerstag genau in dem Gebiet entdeckt, das die Polizeibeamten an den Tagen nach der Entführung durchkämmt hatte. Die Tote lag unter einem Reisighaufen zwischen den Ortschaften Nietheim und Niesitz. In der Nähe der Fundstelle, rund zehn Kilometer vom Wohnhaus der Familie Bögerl entfernt, war die Polizei vor drei Wochen auch auf das Mobiltelefon der Vermissten gestoßen. Nicht weit entfernt war die Übergabe von 300 000 Euro Lösegeld an den oder die Entführer gescheitert. Es wurde zu spät abgelegt, so die Polizei. Die Ermittler rätseln darüber, ob die Suchmannschaften der Polizei in den vergangenen Wochen die Frauenleiche übersehen haben. Möglicherweise seien an der Stelle nur Bereitschaftspolizisten ohne Suchhunde eingesetzt worden, sagte der Polizeisprecher John Brauer. Es sei allerdings auch nicht auszuschließen, dass die Leiche erst später an dem Waldrand abgelegt wurde. Am 12. Mai war die Mutter zweier Kinder aus ihrem Haus entführt worden. Die Polizei bildete eine 80-köpfige Sonderkommission.Hunderte Beamte durchsuchten vergebens die nähere Umgebung des Wohnortes sowie die Stellen, an denen das Mobiltelefon und das Auto der Vermissten gefunden worden waren. Den Wagen fanden die Polizisten recht bald, er stand im Hof des nicht weit entfernten Klosters Neresheim. Auch ein dramatischer Appell der Familie in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" blieb ohne Erfolg. Neue Hoffnung setzten die Ermittler vor wenigen Tagen auf das Phantombild eines möglichen Zeugen. Der 30 bis 40 Jahre alte Unbekannte war am Tag der Entführung in Nietheim nördlich von Heidenheim gesehen worden. Der Mann soll als Anhalter unterwegs gewesen sein. Mehr als 300 Hinweise zur möglichen Identität des Mannes hatte die Polizei 24 Stunden nach Veröffentlichung des Phantombildes erhalten. Eine entscheidende Spur war jedoch nicht darunter. Er ist der zweite Mann, nach dem als Zeuge gesucht wurde. Ein Hausierer meldete sich zwar, konnte aber als Zeuge nicht weiterhelfen. Eine Belohnung von 100 000 Euro war ausgesetzt worden für Hinweise, die dazu führen, dass Maria Bögerl freigelassen wird. Insgesamt bekam die Sonderkommission der Polizei gut 2200 Hinweise aus der Bevölkerung, aus denen mehr als 1000 Spuren hervorgingen. Doch alles war vergeblich - Maria Bögerl ist tot. Die Suche nach dem oder den Tätern geht weiter. Der Entführer, der telefonisch das Lösegeld verlangt hatte, spreche schwäbischen Dialekt, so die Polizei.

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