Ein ungewöhnlicher Auftritt
Lübeck. Ungewöhnlicher Auftritt für Dieter Bohlen: Statt als Jurymitglied in einer Castingshow musste er sich gestern in Lübeck selbst einer Jury stellen. In einem Raubprozess war der 54 Jahre alte Musikproduzent als Zeuge geladen. Das Landgericht verhandelte über einen der zahlreichen Einbrüche in Bohlens Villa in Tötensen bei Hamburg. Am 13
Lübeck. Ungewöhnlicher Auftritt für Dieter Bohlen: Statt als Jurymitglied in einer Castingshow musste er sich gestern in Lübeck selbst einer Jury stellen. In einem Raubprozess war der 54 Jahre alte Musikproduzent als Zeuge geladen. Das Landgericht verhandelte über einen der zahlreichen Einbrüche in Bohlens Villa in Tötensen bei Hamburg.
Am 13. Dezember 2003 soll der 47 Jahre alte Angeklagte zusammen mit Komplizen die Villa ausgeräumt haben, während Bohlen in Köln als Jurymitglied in der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" vor der Kamera stand.
In einem Geländewagen hatte er sich von seiner Freundin Carina zum Gericht fahren lassen; auf dem Weg zum Gerichtssaal schrieb er einigen wartenden Fans noch das eine oder andere Autogramm.
Viel konnte der Zeuge Bohlen zur Aufklärung des Einbruchs allerdings nicht beitragen. Die Tat liege schon lange zurück, und in seinem Haus sei ja häufiger eingebrochen worden, entschuldigte er sich - allein zwischen 2002 und 2006 vier Mal. An jenem 13. Dezember 2003 stahlen die Diebe unter anderem Handys, die er seinen Kindern zu Weihnachten schenken wollte, sowie ein nagelneuer Flachbildfernseher. "Am meisten ans Herz gegangen ist mir aber der Diebstahl eines Gemäldes, das ich in Russland gekauft hatte. Das war ein schwarz-weißes Bild, das einen abstrakten Flügel zeigte. Dafür würde ich glatt 50 000 Euro zahlen", sagte Bohlen. Insgesamt 150 000 Euro habe ihm die Versicherung gezahlt für die gestohlenen Gegenstände und die zerkratzten Marmor- und Parkettfußböden in seiner Villa. "Die sahen ziemlich schlimm aus", berichtete er.
Der Prozess gegen den Angeklagten wird fortgesetzt. dpa